Video zeigt die Ausschreitungen im Stadion Schützenwiese
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Sexisten-Banner-Skandal:Video zeigt die Ausschreitungen im Stadion Schützenwiese

Nach Frauenhass-Spruchband
Freundinnen der fehlbaren Fans sind sauer

Die Schaffhauser Fans schockierten mit einer sexistischen Aktion. Jetzt meldet sich die FCS-Kurve zu Wort.
Publiziert: 27.05.2019 um 19:32 Uhr
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Aktualisiert: 28.05.2019 um 15:19 Uhr
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Die Schaffhauser Fans wollen «Winti Fraue figge und verhaue».
Foto: Screenshot facebook
Nicolas Lurati

Im Schweizer Fussball jagt ein Skandal den nächsten: im März die Pyro-Attacke der GC-Fans in Sion, im April die lächerliche Protestaktion der FCB-Fans mit den selbstgebastelten Cupfinal-Tickets. Dann vor zwei Wochen die Schande von Luzern, als GC-Hooligans die eigenen Spieler demütigten. An vorderster Front: Neonazi Stefan N.* (40). Während den wüsten Szenen wurde auch der dunkelhäutige GC-Spieler Aimery Pinga von eigenen Fans angegangen und als «Nigger» beschimpft! Kurz: Die Schweizer Fussballfans sind neben der Spur. 

Im Challenge-League-Match in Winterthur ZH nun der nächste Tiefpunkt: FC-Schaffhausen-Anhänger rollen ein zutiefst frauenverachtendes Transparent aus. Darauf steht: «Winti Fraue figge und verhaue». Ein klarer und widerwärtiger Aufruf zu Sex und Gewalt an Winterthurer Frauen.

Schaffhauser «Bierkurve» steckt hinter Spruchband

Am Montag, dem Tag nach dem Skandal, melden sich die Schaffhauser Fans als Urheber zu Wort. Die Kurve nennt sich «Bierkurve». Ein Sprecher sagt zu BLICK, dass das Banner eine Aktion einzelner Personen war. 

Es handle sich um «drei bis vier Einzelpersonen» im Alter von 20 bis 25 Jahren. Diesen Personen tue der Vorfall leid, so der Sprecher. «Im internen Gespräch beteuerten sie, dass ihnen nicht bewusst war, welche Welle ihre Aktion lostreten würde.»

Unter anderem hätten sich auch beide Kurve-Capos «durchgehend gegen ein derartiges Spruchband ausgesprochen», betont der Sprecher.

Eine öffentliche Entschuldigung der Missetäter selber steht aber noch aus.

«Völlig unüberlegt gehandelt»

Der Kurve-Sprecher sagt auch klar, dass die Urheber, die hinter der Plakat-Aktion stecken, keine Sexisten seien. Sein Erklärungsversuch: «Jeder dieser Jungs ist in einer längeren Partnerschaft und keinesfalls sexistisch orientiert. Es waren junge Personen, die schlicht völlig unüberlegt gehandelt haben und sich nicht vorstellen konnten, was die Konsequenzen sein können.»

Und: Auch die eigenen Partnerinnen seien überhaupt nicht erfreut gewesen, was ihre Jungs da taten, so der Sprecher. «Sie sind enttäuscht von diesem Verhalten, sie wissen aber auch, dass niemand von den Jungs oder dem Umkreis bzw. der Kurve frauenfeindlich ist.»

Mittlerweile seien bereits erste Massregelungen vollzogen worden. Diese blieben jedoch intern, so der Kurve-Sprecher.

Winterthur erschüttert

Auch der Gegner, der FC Winterthur, ist schockiert und wütend. Auf ihrer Facebook-Seite schreiben die Winterthurer: «Was sich da ein Teil der Schaffhauser Fans während dem Derby mit ihrem Transparent ‹Winti Fraue f**** und verhaue› geleistet hat, war so was von unterirdisch, dass es auf keiner Negativ-Skala mehr Platz hat.»

Als Fussballklub, der sich für Solidarität und gegen jegliche Diskriminierung einsetze, könne und wolle man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, schreibt der FCW weiter. Rechtliche Schritte würden geprüft.

Die Swiss Football League (SFL) schreibt auf ihrer Seite, dass sie ein Verfahren gegen den FC Schaffhausen eröffnet hat. SFL-CEO Claudius Schäfer erklärt: «Sexismus, Rassismus und jede Form von Diskriminierung haben im Schweizer Fussball nichts zu suchen. Wir haben den Fall umgehend an die Disziplinarbehörden weitergeleitet und fordern, dass diese Aktion rigoros sanktioniert wird.»

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