Nach Bluttat an Luiza B. (†34) fürchtet sich die Familie des Täters Ilir B. (37)
«Wir haben Angst vor Blutrache»

Der Nordmazedonier Ilir B. greift am Montag in Dietikon ZH zur Waffe, bringt seine Frau Luiza B. (†34) um. Jetzt spricht die Familie des Täters.
Publiziert: 28.08.2019 um 12:33 Uhr
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Aktualisiert: 28.08.2019 um 14:55 Uhr
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Ilir B. (37) soll seine von ihm getrennt lebende Ehefrau in Dietikon ZH erstochen haben.
Foto: Zvg
Beat Michel, Marco Latzer

Er belagert seine von ihm getrennt lebende Ehefrau, klingelt Sturm, schreit auf der Strasse herum – und sticht schliesslich zu: Ilir B.* (37) tötete am Montag die 34-jährige Luiza B.* mit einer Stichwaffe. Er flüchtet in die Ostschweiz, wird verhaftet (BLICK berichtete).

Als BLICK an der letzten offiziellen Adresse von Ilir B. klingelt, öffnen zwei Männer die Türe erst nur einen Spalt breit. Als sie den Ausweis des BLICK-Reporters sehen, entspannen sie sich. «Wir haben Angst wegen der Blutrache», sagt der Cousin von Ilir B. «Wir müssen mit einem Angriff der Familie von Luiza rechnen», sagt der etwa 30-jährige Mann. «Wir sind alles Albaner. Das spielt keine Rolle, dass wir in der Schweiz leben. Er hat ja auch in der Schweiz getötet.»

Er sei nicht oft in der Moschee gewesen

Ilir B. habe während der letzten drei Monate bei ihnen die Adresse hinterlegt gehabt, aber in einem Motel in Spreitenbach AG gewohnt. Das letzte Mal sei er vor 14 Tagen bei ihm in Winterthur zu Besuch gewesen, so der Cousin.

Angesprochen auf die Beziehung zwischen Ilir B. und dessen Ex-Frau sagt er nur: «Das ist privat, da haben wir nicht drüber geredet.» Überhaupt, sein Cousin sei früher kein schlechter Mensch gewesen und er sei kein radikaler Moslem. Er habe ihn nicht oft in der Moschee gesehen. 

BMW-Fahrer patrouilliert vor Haus

Ein weiterer Familienangehöriger von Ilir B. sagt: «Die Tat macht mich fassungslos, ich bin schockiert. Ilir habe ich schon lange Zeit nicht mehr gesehen. In der Familie erzählt man sich, er sei in den letzten Jahren zusehends religiös und fanatisch geworden.»

Warum Ilir B. in Trübbach SG verhaftet wurde, kann er nur vermuten: «Ich nehme an, er wollte zu seinem Bruder. Er hat sonst keine Verwandten in der Region.» Bei den Familienangehörigen herrscht ein Klima der Angst. Beim Haus einer nahen Verwandten fährt ein Mann in einem schwarzen BMW langsam patroullierend vorbei, begutachtet alle Personen, die sich nähern. 

Die Kantonspolizei Zürich gibt über mögliche Schutzmassnahmen keine Auskunft. Ein Sprecher sagte lediglich: «Die Familie wird betreut.»

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