Die Aufnahmen sorgten für hitzige Diskussionen: Über 15 Kilometer lang drückte ein BMW-Fahrer auf die Hupe und versuchte so einen VW von der linken Spur der Autobahn A4 zu drängen. Die wilden Szenen hielt ein BLICK-Leserreporter Ende 2019 fest.
Nach dem BLICK-Bericht schaltete sich die Polizei ein. Jetzt sind die Ermittlungen abgeschlossen. Mit dem Ergebnis: Der Drängler kassiert eine Anzeige. Er wurde «wegen einer groben Verkehrsregelverletzung (mangelnder Abstand) und wegen Verursachens von unnötigem Lärm (Hupen) bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht», sagt Kapo-Sprecherin Rebecca Tilen zu BLICK. Beim Rowdy handelt sich um einen Schweizer (53).
Kein Kommentar zur Wild-West-Fahrweise
Der BMW gehört einer Technik-Firma mit Sitz im Aargau. Der Wagen sei aber einem Mitarbeiter zur Verfügung gestellt worden, sagte der Verkaufsleiter bei einer ersten Anfrage. Ob er selbst hinter dem Steuer sass, sei noch nicht geklärt, der entsprechende Mitarbeiter sei noch in den Ferien. Erneut nachgefragt, möchte der Verkaufsleiter den Fall nicht weiter kommentieren.
Ob und wie der Amok-Huper gebüsst wird, ist noch offen. Fahrlehrer Willi Wismer, Präsident des Zürcher Fahrlehrer-Verbandes, geht aber von «einem Ausweisentzug und einer sehr hohen Geldstrafe» aus.
Aber nicht nur der BMW-Rowdy hat nun Ärger am Hals. Auch der VW-Fahrer, der partout nicht die linke Spur frei machte, wurde angezeigt. «Bei ihm handelt es sich um einen 79-jährigen Schweizer – er wird wegen unnötigem Linksfahren verzeigt», so Tilen weiter.
«Darum herrscht Krieg auf den Strassen»
Für viele Leser zeigt das Hup-Video den täglichen Wahnsinn auf Schweizer Autobahnen. «Das Standardbild auf Schweizer Autobahnen, der Schleicher auf der Überholspur und weit und breit kein Fahrzeug auf dem Normalstreifen», kommentierte Mika Zeller aus Seuzach ZH die Szene.
Daher sprach sich Frank Sigrist aus Zürich auch für mehr Gelassenheit aus. Er schrieb: «Stress und Hektik dominieren den Alltag. Darum herrscht Krieg auf den Strassen. Es wird gedrängt, was das Zeug hält. Fehler werden nicht verziehen. Nachgeben und gegenseitige Rücksicht gibt es nicht mehr.» Sein Fazit: «Autofahren ist und bleibt eine Charakterfrage.» (jmh)