42 Prozent der Ischgler hatten Corona
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Von Ischgl nach Buchs ZH:42 Prozent der Ischgler hatten Corona

Mutter Sonja (41) aus Buchs ZH steckte sich in Ischgl an – und dann Mann und Kinder
Wir sind die Familie Corona

Sonja Bilang (41) aus Buchs ZH hatte das Coronavirus. Vom Infektionsherd Ischgl schleppte sie das Virus nach Hause – und steckte damit wohl nach und nach ihre siebenköpfige Familie an. Mittlerweile sind alle wieder wohlauf.
Publiziert: 19.05.2020 um 23:13 Uhr
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Aktualisiert: 26.08.2020 um 16:28 Uhr
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Sonja Bilang (41) aus Buchs ZH hatte das Coronavirus – und steckte vermutlich ihre siebenköpfige Familie damit an.
Foto: Nathalie Taiana
Carla De-Vizzi

Sonja Bilang (41) aus Buchs ZH wurde vor kurzem positiv auf das Coronavirus getestet. Vor dem Test wusste sie nichts von ihrer Infektion – und steckte so nach und nach ihre siebenköpfige Familie an. «Von der einjährigen Kim bis zum 15-jährigen Nils und meinem Partner Markus (46) hatten alle entsprechende Symptome», sagt die Mutter zu BLICK.

Das Patchwork-Familienoberhaupt hatte sich wohl im österreichischen Infektionsherd Ischgl angesteckt. Anfang März verbrachte sie mit einer Freundin ein paar Tage im Ski-Mekka. «Wir wollten uns eine Auszeit gönnen und es wieder einmal krachen lassen», erzählt sie. Erst später habe man über die Medien vom Corona-Hotspot Ischgl erfahren.

Ein Kind nach dem anderen wurde krank

Zurück in der Schweiz, bemerkte Sonja anfangs nichts. Ihre Freundin dagegen klagte über Symptome. Wenige Tage später ging es der Mutter ähnlich: «Zuerst verlor ich den Geruchs- und Geschmackssinn. Danach plagten mich starke Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, und ich hatte etwas Husten und erhöhte Temperatur.» Die Patchwork-Familie begab sich umgehend in Isolation.

Kurz darauf zeigte Kind für Kind Symptome: «Als Erstes erwischte es unsere kleine Kim (1), danach folgte Lara (13), dann Nils (15) und Livia (10) und zum Schluss auch noch Janosch (10).» Auch ihr Partner Markus Roth (46) klagte, dass er sich schlapp fühle. «Das Seltsame war, dass alle unterschiedliche Beschwerden hatten. Die Palette reichte von Erbrechen und Durchfall bis zu Kopfschmerzen, Fieber und Husten.»

Die Kleinste hatte Mühe mit dem Atmen

Auf das Coronavirus testen konnte man die Kinder jedoch nicht – lediglich Personen der Risikogruppe durften sich testen lassen. Einzig Mutter Sonja konnte Anfang April einen Antikörpertest machen, da sie nach Wochen immer noch nicht auf dem Damm war. Der Coronatest fiel dann auch positiv aus. Ihr Kinderarzt ging deshalb davon aus, «dass die ganze Familie Corona hatte».

Angst um ihre Kinder hatte Sonja Bilang jedoch nicht: «Lange war es auch ungewiss, ob es überhaupt Corona war.» Am ehesten machte sie sich um die kleine Kim (1) Sorgen: «Sie hatte hohes Fieber und Mühe mit dem Atmen.» Das beunruhige einen bei einem Kleinkind natürlich immer.

Ausserhalb der Familie wohl niemanden angesteckt

Rückblickend wäre es vielleicht besser gewesen, sie hätte sich unmittelbar nach ihrem Ischgl-Trip isoliert. «Ich wusste da aber noch nicht, dass es ein Corona-Hotspot war.» Zudem fühlte sie sich noch nicht krank. Im Nachhinein sei Sonja Bilang deswegen etwas angefeindet worden. Glücklicherweise wisse sie – ausser von ihrer Familie – von niemandem, den sie angesteckt haben könnte.

Nun ist die Familie Bilang-Roth wieder fit. «Ich bin froh, dass wir das Ganze gut überstanden haben», freut sich die Mutter. Zudem habe die Quarantäne den Kindern gutgetan. «Am Anfang haben sie noch gejammert und meinten: ‹Wegem Mami mümer dehei bliibe!›, doch dann haben sie sich rasch dran gewöhnt.» Die Isolation hätte den Zusammenhalt der Familie gestärkt. «Statt jeder für sich haben sie endlich wieder einmal alle zusammen gespielt.» Erst im Dezember 2019 war noch die Morgen-Crew von Radio Energy für eine Woche bei der Patchwork-Familie und sendete aus ihrem Wohnzimmer.

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