Mann wird in Zürich-Altstetten getötet
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Er stirbt an Stichverletzungen:Mann wird in Zürich-Altstetten getötet

Tötungsdelikt in Zürich-Altstetten
Hier spaziert der Verdächtige vom Tatort weg

Am Montagmorgen wurde ein Mann in einer Liegenschaft im Kreis 9 durch eine Stichwaffe so schwer verletzt, dass er noch vor Ort verstarb. Die Stadtpolizei Zürich verhaftete den mutmasslichen Täter unweit des Tatorts.
Publiziert: 03.05.2021 um 11:58 Uhr
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Aktualisiert: 04.05.2021 um 18:36 Uhr
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Hier wird der mutmassliche Täter verhaftet.

Bluttat in Zürich-Altstetten: Am Montag gegen 9 Uhr erhielt die Zürcher Stadtpolizei die Meldung, ein verletzter Mann befinde sich in einer Liegenschaft an der Herrligstrasse. Vor Ort versuchten die Rettungskräfte, den Mann zu reanimieren. Doch der Verletzte verstarb noch vor Ort, teilt die Stadtpolizei Zürich mit.

«Das Opfer lag mit schweren Stichverletzungen im Treppenhaus, wurde noch reanimiert, doch jede Hilfe kam zu spät», sagt Judith Hödl, Mediensprecherin der Stadtpolizei, zu Blick.

«Habe geholfen, den Mann zu packen»

Kurz darauf hatte die Polizei den mutmasslichen Täter bereits gefasst. Eine Patrouille hielt ihn anlässlich der sofort eingeleiteten Nahbereichsfahndung an und nahm ihn fest. «Wenige Meter neben dem Tatort», sagt Hödl. Er werde der Staatsanwaltschaft zugeführt.

Bauarbeiter, die einige Meter von Tathaus entfernt waren, halfen bei der Festnahme. «Eine junge Frau, die im Tathaus wohnte, ist zu meinem Chef ans Auto gekommen und hat ihm erzählt, was passiert ist», erzählt Mevlud (32). Er sei dann zum Haus gelaufen, wo bereits zwei Polizisten bei einem Mann standen. «Ich habe ihnen geholfen, ihn zu packen. Der Mann hatte ein grosses Messer dabei, das in seinem Gürtel steckte.»

«Er hat sich gewehrt, da haben wir geholfen»
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Mario Savarin (50):«Er hat sich gewehrt, da haben wir geholfen»

Auch sein Chef und weitere Polizisten seien noch dazugekommen. Als der Mann am Boden lag, habe er nochmals das Messer zücken wollen. Dann hätten es ihm die Polizisten weggenommen und den Mann weggebracht. Mevlud: «Wenn ich helfen kann, hab ich keine Angst. Ich habe nur Angst vor Gott.» Polizeisprecherin Judith Hödl bestätigt, dass die Arbeiter halfen, den Mann festzuhalten. «Wir begrüssen ihre Zivilcourage.»

«Ich habe gar nicht lange überlegt»

Mario Savarin (50), Chef des gleichnamigen Malergeschäfts, erzählt: «Eine Frau ist zu mir gekommen, sie brauche Hilfe, sie hat gezittert. Ich habe ihr meine Jacke gegeben und habe die Polizei angerufen. Dann haben wir nach 30 Sekunden gesehen, wie er aus dem Haus gekommen ist. Zwei Polizisten wollten ihn schnappen, da hat er sich gewehrt, da haben wir geholfen, Mevlud und ich haben ihn zu Boden gedrückt.»

Savarin will sich nicht als Held sehen, eher als Helfer. «Man muss helfen, um einen Täter zu überwältigen. Angst habe ich keine gehabt, ich habe gar nicht lange überlegt.» Die Polizei hat sich danach bei mir bedankt.

Motiv und Identität unklar

Die Identität des Verstorbenen und des verhafteten mutmasslichen Täters konnten am Dienstag geklärt werden. Beim Opfer handelt es sich um einen 38-jährigen Polen und beim Festgenommenen um einen 34-jährigen Schweizer. Gegen ihn wird ein Strafverfahren eröffnet. Aufgrund des dringenden Tatverdachts wurde beim Zwangsmassnahmengericht Antrag auf Untersuchungshaft gestellt.

Die Hintergründe und der Tatablauf sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Diese werden durch die Staatsanwaltschaft I für schwere Gewaltkriminalität und die Kantonspolizei Zürich geführt. (vof/nl)

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