Die «Klima-Allianz» von Mitte-Links-Parteien forderte in ihrer Motion, dass der Kanton Interessensgebiete für Windenergieanlagen in den Richtplan einträgt. Der Natur- und Landschaftsschutz solle dabei aber berücksichtigt werden.
Motionär David Galeuchet (Grüne, Bülach) forderte den Kanton dabei auf, die Rolle des «Hinterbänklers» aufzugeben. «Es gibt im Kanton genügend Wind. Das Potenzial ist auf dem Niveau der Wasserkraft.»
Paul von Euw (SVP, Bauma) hielt dagegen, dass die Schweiz kein Windland sei. Standortgemeinden würden sich vehement gegen Anlagen wehren, meinte er. Ann Barbara Franzen (FDP, Niederweningen) erinnerte daran, dass es sich ohnehin um einen Bundesauftrag handle. Die Motion brauche es nicht mehr.
Tatsächlich hatte der Regierungsrat gemäss diesem Auftrag des Bundes bereits solche Gebiete für bis zu 120 Windkraftanlagen im Kanton Zürich bestimmt. Er zeigte sich aber dennoch bereit, die Motion entgegenzunehmen.
Die SVP sieht in der Windenergie hingegen zu wenig Potenzial, zudem befürchtet sie hohe Kosten. Sie forderte deshalb mit einer eigenen Motion, auf Planungen von «zu grossen Windkraftanlagen» zu verzichten. Eine Energiewende könne nicht aus ideologischen Gründen erreicht werden, sagte René Isler (SVP, Winterthur) mit einem Seitenhieb gegen die Grünen nach den Wahlen vom Sonntag.
Franziska Barmettler (GLP, Zürich) nannte die Windenergie hingegen eine «wichtige Winterenergie». Ein kategorischer Ausschluss sei nicht zielführend. Der Kantonsrat lehnte die Motion der SVP schliesslich mit 117 zu 48 Stimmen ab.
Mehrere SVP-Redner forderten in der Debatte einmal mehr einen Ausbau der Kernkraft statt der Windkraft. Baudirektor Martin Neukom (Grüne) sagte unter Berufung auf die Stromerzeugerin Axpo, dass ein neues AKW betriebswirtschaftlich aber nicht interessant sei. Es würde zudem kaum vor 2045 fertiggestellt werden können.
(SDA)
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