Der Gemeinderat überwies das Postulat der AL mit 69 Ja zu 49 Nein Stimmen an den Stadtrat. Dieser war ohnehin bereit, den Vorstoss entgegenzunehmen. «Wir sind aber nicht gerade in Begeisterung ausgebrochen», sagte Stadtrat Andreas Hauri (GLP).
Man dürfe von solchen Bänken nicht zu viel erwarten. Die Engpässe in der psychologischen Versorgung würden damit nicht gelöst. «Wir werden das Anliegen aber prüfen.»
Erfunden wurden die «Freundschaftsbänke» in Afrika, konkret in Simbabwe. Dort können sich die Einwohnerinnen und Einwohner bei Redebedarf auf so eine Bank setzen. Eine Laienhelferin, meist sind es dort Grossmütter, setzt sich dann dazu und hat ein offenes Ohr. Auch in den USA gibt es «Friendship»-Bänke bereits. Dort stehen sie auf Schularealen und sollen Jugendliche zum Reden animieren.
Die AL hofft, mit einer Zürcher Variante ein niederschwelliges Angebot bei psychischen Problemen zu schaffen. Zwar gebe es bereits die «Wie gehts dir»-Bänkli der Gesundheitsförderung Schweiz, sagte David Garcia Nuñez (AL). Bei denen hapere es aber bei der Umsetzung.
«Diese Bänke könnten nicht auffälliger sein. Sie sind gelb wie das Gelbe Wägeli.» Sie stünden meist exponiert mitten auf einem Platz und seien auch nicht betreut.
Gegen den Vorstoss waren die SVP und die FDP. «Diese traurigen Freundschaftsbänkli brauchen wir nicht», sagte Walter Anken (SVP). Jeder und jede in dieser Stadt habe es in der Hand, Einsamkeit und psychische Probleme zu verringern, indem man sich füreinander Zeit nehme und mit den Menschen das Gespräch suche. Auch die FDP stimmte dagegen. «Ich zweifle daran, dass diese Bänke viel bringen», sagte Frank Rühli.
Ratspräsident Guy Krähenbühl (GLP), beruflich als Staatsanwalt tätig, gab zum Schluss der Debatte noch zu bedenken, dass Kinder dann besser nicht alleine auf diese Freundschaftsbänkli geschickt werden. «Sonst kommt noch jemand mit einem Sugus vorbei.»