Die Filiale Brunaupark ist künftig nur noch bis 20 Uhr geöffnet – statt 21 Uhr wie bisher. Man wolle den «Lebensbedingungen der Kunden gerecht werden», begründete die Migros ursprünglich den Entscheid, den Laden länger zu öffnen.
Oder anders gesagt: Nachdem Coop im Sihlcity 300 Meter weiter bis 21 Uhr offen hatte, zog auch die Migros nach. Die Rechnung ging nicht auf: «Die Migros Brunau verzeichnete nach 20 Uhr eher wenig Frequenz», sagt Sprecher Andreas Reinhart.
Besseres Angebot für Frühaufsteher
Statt einen verwaisten Laden zu betreiben, öffnen die Tore neu schon um 8 Uhr. «Wir spürten das Bedürfnis unserer Kundschaft, am Morgen früher einzukaufen.»
Bei Coop geht der Trend genau in die andere Richtung. Innert 18 Monaten hat Coop die Öffnungszeiten von sechs städtischen Filialen auf 21 oder gar 22 Uhr hinauf korrigiert.
«Wir beobachten natürlich, was Coop macht», sagt Reinhart. Aber: «In erster Linie kümmern wir uns um die Bedürfnisse unserer eigenen Kundschaft.»
Gewerkschaften erfreut
Neben fehlender Späteinkäufer seien auch die Mitarbeiter ein Grund für die Verkürzung gewesen, «die neuen Öffnungszeiten kommen bei ihnen gut an.» Die Gewerkschaften begrüssen den Entscheid, zuvor habe man die längeren Öffnunszeiten auf dem Buckel der Angestellten ausgetragen.
Bei Coop habe man gute Erfahrungen gemacht: «Die verlängerten Oeffnungszeiten entsprechen einem Kundenbedürfnis, vor allem an Orten mit hoher Frequenz», sagt Sprecherin Claudia Bruch. Die Zürcher sind nicht unbedingt Spät-Shopper, aber «gerade Pendler nutzen die späten Öffnungszeiten». Darum sei es derzeit auch kein Thema, die Filialen wieder früher zu schliessen.