Am Freitagabend kurz vor 20 Uhr erhält Familie T.* aus Regensdorf ZH einen schlimmen Anruf: Der beste Freund von Sohn und Bruder Ajith** (16) erzählt, dass dieser blutend vor dem Zentrum Regendsorf liege.
«Meine Eltern eilten sofort zu ihm», sagt Ajiths Schwester zu BLICK. «Es ist nur fünf Minuten von unserer Wohnung entfernt.»
Der 16-Jährige war an der Chilbi. Irgendwie geriet er vor dem daneben gelegenen Zentrum Regensdorf in eine Schlägerei und wurde niedergestochen. «Von hinten», sagt die Schwester empört. Das Messer traf ihn in den linken Oberbauch. Ajith kenne den Täter nicht einmal richtig. Wie es zum Messerangriff kam, weiss sie nicht. «Ich glaube, es gab kein bestimmtes Motiv für die Schlägerei.» Der Täter (17) wurde von der Polizei verhaftet.
Lebensgefahr und sofortige Notoperation
Als die Eltern bei Ajith eintrafen, habe er auf einem Stein gesessen, sich einen Pulli auf die Wunde drückend, aber noch ansprechbar. «Ich denke, er realisierte gar nicht, wie schlimm es um ihn stand», meint die Schwester. Eine Ambulanz brachte den 16-Jährigen ins Spital. Dort wurde dem Vater mitgeteilt, dass Ajith in akuter Lebensgefahr schwebe. «Er benötigte sofort eine Notoperation. Man sagte uns, dass wir beten sollten.»
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Die Familie hoffte und bangte. «Es waren sehr schwere Stunden für uns», so die Schwester. Um ein Uhr die Erlösung: Ajith hat überlebt. Eine weitere Operation steht dieser Tage noch an. «Aber es geht ihm den Umständen entsprechend gut.»
16-Jähriger sei sonst eher schüchtern
Ajith konnte bereits Besuch empfangen. Auch Freund Donato (16), der die Eltern alarmiert hatte, durfte mit Ajith telefonieren. «Obwohl er mir alles erzählt hat, kann ich mir noch immer nicht vorstellen, wie es dazu kam», sagt Donato. Er selbst sei nicht dabei gewesen. Donato eilte erst herbei, als Ajith blutend am Boden lag.
Ajith sei ein ruhiger Typ, zurückhaltend und schüchtern, berichten Schwester und bester Freund. «Es ist schwer zu glauben, dass er in eine solche Sache geraten ist», meint die Schwester. Sie betont: «Es war so schlimm für unsere Familie. Ich hoffe, dass niemand anders das erleben muss. Das soll dem Täter und allen Jugendlichen eine Lektion sein.»
* Name bekannt
** Name geändert