Mehr Schnellfahrer wegen Corona
Das ist die schlimmste Raserstrecke im Kanton Zürich

Auf der Schaffhausenstrasse zwischen Neftenbach ZH und Aesch ZH werden besonders viele Raser aus dem Verkehr gezogen. Das geschieht seit des Corona-Lockdowns immer häufiger, sagt eine Anwohnerin.
Publiziert: 07.05.2020 um 11:50 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2021 um 14:51 Uhr
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Die Schaffhausenstrasse zwischen Neftenbach ZH und Aesch ZH gilt als Raserstrecke.
Foto: Google Streetview

Die Polizeimeldungen zu Rasern in Neftenbach ZH häufen sich in den letzten Tagen:

Die Schaffhausenstrasse zwischen Neftenbach und Aesch gilt als Raserstrecke. Eine, auf der Schnellfahrer im Kanton Zürich am häufigsten von der Polizei aus dem Verkehr gezogen werden, berichtet der «Tagesanzeiger». Wie viele, kann Verkehrspolizeichef Frank Schwammberger der Zeitung nicht sagen. Klar ist aber: Die Polizei kontrolliert die Strecke häufiger als andere.

Nicht nur der Polizei sind die Raser ein Ärgernis. Michelle Stucki lebt nur 30 Meter von der Strasse entfernt. «Am schlimmsten ist der Krach, der nervt, vor allem nachts», sagt sie dem «Tagesanzeiger». Oft wird Stucki von heulenden Motoren aus dem Schlaf gerissen.

«Wenn es weniger Verkehr hat, wird sofort mehr gerast»

Die Anwohnerin findet, dass die Raser sich wegen des Corona-Lockdowns und des schönen Wetters öfter auf die Strasse trauen. «Wenn es weniger Verkehr hat, wird sofort mehr gerast», so Stucki. Diese Beobachtung bestätigt der Verkehrspolizeichef.

Dabei würden die Schnellfahrer zunächst nach Geschwindigkeitskontrollen Ausschau halten, sagt Stucki. «Wenn die Luft rein ist, kommen sie zurück und drücken aufs Gas, und sie melden das per Handy wohl auch anderen.»

Raser glauben, dass sie nicht erwischt werden

Dass auf der Schaffhausenstrasse geblitzt wird, ist längst kein Geheimnis. Wieso tappen die Schnellfahrer dennoch in die Falle? «Die meisten Raser glauben, dass sie nicht erwischt werden», sagt Verkehrspsychologe Urs Gerhard der Zeitung.

Besonders junge Männer mit Testosteronschüben hätten während der Pandemie kein anderes Ventil als das Autofahren. Dabei sind sie sich den Gefahren nicht bewusst: «Wenn man in einem 300 PS starken BMW sitzt, fühlt man die Geschwindigkeit gar nicht, man sitzt wie in einem Fauteuil», sagt Gerhard.

Ein fixes Radar auf dem Abschnitt würde laut Verkehrspolizeichef Frank Schwammberger jedoch nur punktuell wirken. Die Kantonspolizei Zürich setzt deshalb auf mobile und semistationäre Messgeräte. Kontrollen hin oder her, die Strecke bleibt laut Anwohnerin Stucki gefährlich – vor allem für ihre Kinder. (szm)


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