Diese Maturareise ist so richtig aus dem Ruder gelaufen! Mehrere Schüler der Zürcher Kantonsschule Hottingen haben am letzten Freitag in Locarno TI einen Asylbewerber verprügelt. Der Mann wurde von den Gymi-Schülern erheblich verletzt, so Rektor Daniel Zahno. «Als ich informiert wurde, war ich schockiert und überrascht, dass unsere Schüler zu so etwas in der Lage sein sollen und dass diese Schlägerei so eskaliert ist», sagt er gegenüber BLICK. Man habe an der Kanti noch nie Probleme mit Gewalt gehabt.
Zur Prügelei kam es in den frühen Morgenstunden des letzten Freitag. An dem Tag hätte die Klasse sowieso den Heimweg angetreten und hat es am letzten Abend wohl noch einmal krachen lassen. Was dabei genau passierte und warum es zur Schlägerei kam, weiss auch der Rektor noch nicht im Detail. Dass Rassismus eine Rolle spielte, glaubt er aber nicht: «Es gibt dafür keine Hinweise.»
Mehrere Maturanden von der Polizei befragt
Von den Schülern, die ihre Maturareise wegen des Corona-Virus in der Schweiz durchführen mussten, wurde niemand verletzt: «Alle sind mittlerweile wieder zu Hause. Mehrere wurden polizeilich befragt, verhaftet wurde aber niemand. Das Polizeiverfahren läuft noch.»
Wie es dem betroffenen Asylbewerber geht, versucht der Rektor nun in Erfahrung zu bringen. «Ich stehe in Austausch mit der Tessiner Polizei und versuche, diese Informationen zu bekommen.»
So oder so überlegt sich Zahno für die Schläger-Schüler disziplinarische Massnahmen. Schon kurz nach dem Vorfall informierte er Schüler und Eltern in einem Rundschreiben über den Vorfall. Der stehe «im Widerspruch zu den an der Schule gelebten Werten.» Und: Dem betroffenen Asylbewerber wünsche er «rasche und vollständige Genesung».
Gegenüber BLICK bestätigt die Tessiner Polizei den Vorfall – ohne jedoch weitere Details nennen zu können. «Die Ermittlungen sind noch im Gange, wir können darum noch nicht sagen, wie viele Schüler in diesem Streit involviert waren und auch nicht, wer mit dem Streit begonnen hat.» Der verletzte Asylbewerber befinde sich noch immer im Spital.