Massnahmen werden verschärft
Erneut Japankäfer in Kloten entdeckt

Die ersten Japankäfer in Zürich Kloten ausgeflogen. Der Kanton Zürich verschärft deshalb per sofort die Massnahmen im Kampf gegen den Schädling.
Publiziert: 21.06.2024 um 10:08 Uhr
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Aktualisiert: 21.06.2024 um 10:15 Uhr
Die bisherigen Massnahmen gegen den Japankäfer in Kloten haben nicht gereicht. Der Käferflug hat begonnen. (Archivbild)
Foto: Casey Riffe
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SDASchweizerische Depeschenagentur

In Kloten wurde im vergangenen Sommer ein Befall des Japankäfers entdeckt – die erste und bisher einzige Population dieses gebietsfremden Schädlings nördlich der Alpen in Europa. Um die Entwicklung der Population zu überwachen, stehen seit Mai Überwachungsfallen in Kloten, den umliegenden Gemeinden sowie im Rest des Kantons, wie es in einer Medienmitteilung hiesst. In einer Überwachungsfalle bei der Sportanlage Stighag in Kloten wurde nun ein erster Japankäfer gefunden.

Bewässerungsverbot und kein Wegtransport von Grüngut

Die Flugzeit der Japankäfer hat somit wieder begonnen. In dieser Lebensphase fliegen die Käfer aus dem Boden aus, fressen sich an über 400 Pflanzenarten satt und paaren sich. Die Weibchen legen danach ihre Eier im Boden ab. Dafür bevorzugen sie feuchte Wiesen oder Rasen. Deshalb ist es im ganzen Stadtgebiet von Kloten ab sofort verboten, Rasen und mit Gras bewachsene Grünflächen zu bewässern. Das Giessen von Pflanzen im Garten und auf Balkonen bleibt erlaubt, wenn in den Töpfen und den Beeten keine Gräser wachsen. Das Bewässerungsverbot gilt bis Ende September.

Japankäfer können bei Gartenarbeiten ins Grüngut gelangen, wenn sie sich beispielsweise auf Hecken oder anderen Gartenpflanzen befinden. Damit sie nicht versehentlich verschleppt werden, darf ab sofort bis Ende September kein Grüngut aus Kloten hinaustransportiert werden. Nach wie vor untersagt ist es, Kompost, Pflanzen mit Wurzeln in Erde und Bodenmaterial aus Kloten wegzutransportieren. Für die Pufferzone in den umliegenden Gemeinden gilt ebenso, dass bis Ende September kein Grüngut diese Zone verlassen darf. Die Entsorgung über die Grünabfuhr ist sowohl in Kloten als auch in der Pufferzone erlaubt.

Lockfläche wird extra bewässert

Um zu verhindern, dass sich die Japankäferweibchen auf der Suche nach geeigneten Eiablageflächen weiter ausbreiten, wurde in der Nähe der Sportanlage Stighag eine Lockfläche geschaffen. Anders als im Rest von Kloten wird diese Wiese gezielt bewässert und feucht gehalten, wodurch die Weibchen für die Eiablage auf diese Fläche gelockt werden. Die Lockfläche wird im Herbst so bearbeitet, dass alle Käferlarven im Boden vernichtet werden.

Eine Einschätzung, wie sich die Japankäferpopulation im Vergleich zum letzten Jahr entwickelt hat, ist erst im Verlaufe des Sommers möglich. Ein erneuter Einsatz von Insektizid direkt auf den Wirtspflanzen in einem begrenzten Gebiet ist nicht ausgeschlossen, wird aber nur dann durchgeführt, wenn er entscheidend zur Tilgung des Japankäferbefalls beitragen kann.

Insgesamt werden die potenziellen Schäden in der Schweiz auf mehrere hundert Millionen Franken pro Jahr geschätzt. Erfahrungen aus den USA und aus Italien zeigen, dass die Bekämpfung des Japankäfers schwierig ist, wenn er sich einmal etabliert hat.

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