Es sind spektakuläre Szenen, die sich am Dienstagnachmittag in Wallisellen ZH ereignen: Gemäss Blick-Leserreportern habe ein BMW ein Rotlicht ignoriert. Ein Tesla habe dann dem Auto ausweichen müssen. Nach dem Manöver kracht das Elektroauto ins Geländer einer Unterführung und bleibt dort stecken.
Der Crash war zwar aufsehenerregend – doch zum Glück verletzte sich niemand. Auch nicht der Tesla-Lenker selbst. Martin Eigenmann (64) wohnt in Glattfelden ZH und hat sich den Tesla Model S vor sechs Jahren für rund 95'000 Franken gekauft. «Es war ein Vorführwagen. Ich kriegte noch bisschen Rabatt beim Kauf», sagt er einen Tag nach dem Unfall zu Blick.
«Wollte eine Kollision mit einem anderen Auto verhindern»
Er sei von Richtung Glattzentrum an eine Ampel gefahren. «Zwei Autos vor mir fuhren noch bei Grün durch. Ich, als die Ampel auf Orange wechselte.» Eigenmann habe gesehen, wie der BMW auf der Kreuzung stand. «Er sah mich wohl nicht kommen und fuhr dann los. Ich dachte mir, wenn ich nun bremse, donnere ich in ihn rein. Ich wollte einfach einen Unfall vermeiden, bei dem Autos zusammentätschen.»
Also entscheidet sich Eigenmann stattdessen dafür, Gas zu geben und den BMW zu umkurven. Die Rechnung geht nur bedingt auf: Den Crash mit dem BMW kann Eigenmann verhindern. Aber er kracht voll in das Geländer der Unterführung. «Ich kann nicht genau sagen, wieso das Manöver nicht funktioniert hat», sagt der gebürtige St. Galler. «Es wäre interessant, die Bilder der Überwachungskamera sehen zu können. Dann wüsste ich, ob ich so gefahren bin, wie ich es vorhatte.»
«Auto gelupft – dann konnte ich nicht mehr lenken»
Eigenmann geht aber davon aus, dass er auf eine kleine Einspur-Insel geraten sei. «Dort hat es sehr wahrscheinlich mein Auto ein bisschen gelupft. Dann konnte ich nicht mehr lenken.»
Der Neurentner macht auch klar, dass er beim Unfall nicht den Autopiloten eingeschaltet hatte. «Von wegen Autopilot! Ich war es, der lenkte. Bei dieser Kreuzung fahre ich nie mit dem Autopiloten. Sonst meistens – oder halt mit dem Tempomaten.»
Apropos Geschwindigkeit: Auch hier erteilt der ehemalige Hotelmanager offen Auskunft. Er sagt, er sei mit 60 km/h unterwegs gewesen. «Als ich dann aber entschieden habe, schnell um den BMW rumzufahren, hab ich natürlich Gas gegeben. Und ein Tesla beschleunigt relativ schnell! Es könnte auch sein, dass ich ein bisschen mehr als 60 km/h draufhatte.»
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Via Rückbank ins Freie
Nach dem zackigen Ausweichmanöver kommt es also zum Crash. Er sei aber danach nicht etwa in einem Schockzustand gewesen, so Eigenmann. Er kraxelt auf die Rückbank und steigt aus. Nur ein paar Kratzer von Glassplittern hat der 64-Jährige abgekriegt.
Und der Tesla-Fan glaubt auch zu wissen, wieso er praktisch unverletzt blieb: «Tesla ist das sicherste Auto, das es zurzeit gibt. In einem anderen Auto hätte der Unfall anders ausgehen können. Da hätte es etwa den Motor in Richtung Fahrer drücken können.»
Daher steht für Eigenmann ausser Frage, dass er weiterhin auf diese Automarke setzen wird. Sein Auto hat allerdings beim Crash Totalschaden erlitten. «Mal schauen, was die Versicherung zahlen kann.»