Ist er nun am Steuer eingeschlafen oder nicht? War er durch sein Handy abgelenkt? Oder hantierte er am Radio rum? Anfang März baute der rumänische LKW-Fahrer Marius M.* (27) an der Sihlstrasse in Zürich-Wiedikon einen spektakulären Unfall (BLICK berichtete).
Er rammte Anfang März mit seinem Lastwagen eine stehenden Autokolonne, bevor er eine Mauer durchbrach und über den Autobahnstummel 15 Meter tief in die Sihl stürzte. Sechs Autos wurden beschädigt, 11 Menschen verletzt. Marius M. selbst brach sich beide Beine mehrfach.
Der in Süddeutschland lebende Chauffeur beteuerte gegenüber BLICK, er sei weder eingeschlafen, noch abgelenkt gewesen. Die Frage bleibt: Warum gab es keinen Bremsversuch?
Weder Alkohol noch Drogen intus
Staatsanwalt Markus Fasano sagt zum «Tages-Anzeiger», dass Drogen, Alkohol und ein technischer Fehler ausgeschlossen seien. Das habe das toxikologische Gutachten ergeben. Ebenfalls klar sei es, dass Marius M. nicht länger als erlaubt am Steuer gesessen war.
Fasano weiter: «Ich habe eine Hypothese, kann aber nichts dazu sagen.» Der «Tages-Anzeiger» spekuliert nun, dass der Chauffeur bei der Kollision dermassen erschrak, dass er anschliessend Fahrerflucht begehen wollte. Und so auf den Brückenstummel geriet.
Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung
Gegen Marius M.läuft derzeit ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung. Zudem hätten zwei der Unfallopfer Strafanzeige eingereicht. Für die Schäden an der Brücke ist der Unfallverursacher oder dessen Versicherung schadenersatzpflichtig.
Astra-Sprecherin Lages Alves erklärt, bauliche Massnahmen, die den Autobahnstummel besser absichern und sperren würden, seien nicht vorgesehen. (stj)
* Name der Redaktion bekannt