Ehedrama im Zürcher Oberland: Ein Sohn findet am Montag morgen seine toten Eltern in ihrer Wohnung in Rüti ZH. Es sind Erwin A.* (74) und seine Ehefrau Franziska A.* (59). Der Sohn muss auf ein Bild des Grauens gestossen sein.
Die Polizei geht davon aus, dass Erwin A. zuerst seine Frau und dann sich selber tötete. Sprecher Marc Besson: «Es handelt sich um eine Schusswaffe.» Über das Motiv will die Polizei derzeit nichts sagen, auch nicht, ob am Tatort ein Abschiedsbrief gefunden wurde. Besson. «Das ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.»
Der Sohn fand die toten Eltern
Das Ehepaar A. lebte sehr zurückgezogen. Erwin A. hatte ein eigenes Malergeschäft. Früher war es ein Einmann-Betrieb, zuletzt arbeitete einer seiner beiden Söhne beim Vater. Dieser fand seine toten Eltern, als er am Montag zur Arbeit erschien. Franziska A. arbeitete für die Spitex in Rüti. Das Ehepaar hat auch noch eine Tochter.
Die Nachbarn des Ehepaars A. stehen unter Schock. Franziska A. betreute als Spitex-Frau ihre Nachbarin Ruth S.* (89): «Es ist ganz schrecklich. Franziska kam immer einmal pro Woche zu mir, sie machte auch meine Wäsche. Sie war immer sehr nett und wir sprachen viel zusammen.» Niemand kann sich das Drama erklären: «Sie sagte nie etwas von Problemen zuhause», so die Nachbarin.
«Er war ein sehr ruhiger Typ»
Erwin A. lebte zurückgezogener als seine Ehefrau. «Er war sein ruhiger Typ, fast schon etwas komisch. Er grüsste zwar jeweils, aber mehr nicht», sagt Ruth S. Ein Arbeitskollege beschreibt den Ehemann A. als «Chrampfer»: «Erwin arbeitete sein ganzes Leben lang.»
Weshalb Erwin A. seine Ehefrau und dann sich selber erschoss, ist Gegenstand der Ermittlungen. Handelte es sich um einen «erweiterten Suizid»? Wollten wirklich beide sterben?
Heute Nachmittag streunten die beiden Katzen des Ehepaars, «Nora» und «Franca», verloren um das Einfamilienhaus herum.