«Mir wurde schlecht vor Angst»
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Schock bei Nachbarin:«Mir wurde schlecht vor Angst»

Nach Schreinerei-Brand in Oberweningen ZH
«Schlimmster Brand der letzten 50 Jahre in der Region»

Im Zürcher Unterland stand in der Nacht auf Samstag eine Schreinerei in Flammen. Der Brand wurde vermutlich durch einen Blitzeinschlag verursacht. 28 Personen mussten evakuiert werden. Der Schaden ist riesig.
Publiziert: 06.08.2022 um 02:09 Uhr
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Aktualisiert: 07.08.2022 um 16:00 Uhr
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Beat Aeschbacher (52), Gemeindepräsident von Oberweningen ZH.
Foto: Blick / Nicolas Lurati
Nicolas Lurati, Daniel Kestenholz und Fabrice Obrist

In der Nacht auf Samstag gab es einen grossen Einsatz von Rettungskräften in Oberweningen ZH. Die Holzbaufirma Alwin Surber stand in Vollbrand. Trotz Regen loderten die Flammen viele Meter hoch in den Himmel. Laut einem Blick-Leserreporter hat ein Blitzeinschlag den Brand ausgelöst: «Der Blitzeinschlag wurde von Anwohnern gesehen. Der Blitz schlug ein, dann lange nichts – und plötzlich der Vollbrand.»

Im oberen Bereich des Hauptgebäudes der Schreinerei befinden sich auch Wohnungen. 28 Einwohner mussten vorübergehend evakuiert und in den örtlichen Gemeindesaal gebracht werden, wie die Kantonspolizei Zürich berichtet. Verletzte gab es keine.

«Der schlimmste Brand in der Region seit 50 Jahren»
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Gemeindepräsident Oberweningen:«Der schlimmste Brand in der Region seit 50 Jahren»

«Es war ein harter Knall»

Enis Aliji (19), der seit einem Jahr in Oberweningen wohnt, erklärt gegenüber Blick: «Bei unserem Nachbarn hat der Blitz eingeschlagen. Es war ein harter Knall, der uns aus dem Schlaf geweckt hat.» Kurze Zeit später hörte er auch schon die Sirenen.

Aliji ging daraufhin mit seiner Frau nach draussen. «Die Feuerwehr stand schon da», erklärt er. Die Anwohner hätten den Einsatzkräften dann Getränke und Nahrung angeboten, während diese den Brand löschten.

Holzbaufirma in Oberweningen ZH brennt lichterloh
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Vom Blitz getroffen:Holzbaufirma in Oberweningen ZH brennt lichterloh

«Sie haben die ganze Zeit geklopft»

Catharina Hösli (18) wohnt direkt neben der abgebrannten Schreinerei. Sie merkte zuerst gar nicht, dass es direkt nebenan brannte. «Ich habe geschlafen und dachte mir: ‹Das ist ein normales lautes Gewitter.› Deshalb hatte ich auch mein Fester geschlossen. Es hat ein bisschen nach Rauch gestunken, aber ich dachte mir einfach, dass meine Nachbarn am rauchen sind.»

Kurze Zeit später stand allerdings die Feuerwehr vor ihrer Tür. «Sie haben die ganze Zeit geklopft und geklingelt. Deshalb wurde ich wach. Ich habe sie dann gefragt, was los ist, und sie haben mir erklärt, dass es brennt.»

Die 18-Jährige schaute daraufhin aus dem Fenster. «Es war alles rot, man hat fast nichts gesehen. Es hatte Rauch, es hatte Feuer, es hatte alles.» Sie bekam Angst, dass das Feuer auch auf ihre Wohnung überschwappen könnte. «Alles, was mir wichtig ist, ist in dieser Wohnung. Ich war geschockt und mir wurde sogar schlecht vor Angst.»

Betroffene in Gemeindesaal gesammelt

Der Gemeindepräsident von Oberweningen, Beat Aeschbacher (52), erklärt, was danach mit den betroffenen Anwohnern passierte: «Die Leute wurden von der Polizei evakuiert und im Gemeindesaal gesammelt. Dort haben wir sie dann betreut.»

Um etwa fünf Uhr konnten die meisten Personen wieder zurück in ihre Häuser. «Und diejenigen, die jetzt gar nichts mehr haben, konnten sich alle etwas organisieren. Mit Freunden, Familien und Kollegen», berichtet Aeschbacher. Er ist sich sicher: «Das war der schlimmste Brand der letzten 50 Jahre in der Region.»

Schaden in Millionenhöhe

Nebst der Kantonspolizei Zürich standen zahlreiche Feuerwehren aus umliegenden Ortschaften im Einsatz. Auch der Zivilschutz, die Rettungsdienste aus den Spitälern Bülach und Baden, sowie zwei Vertreter der Gemeindebehörde waren Teil des Grossaufgebots vor Ort.

Der entstandene Schaden dürfte gemäss Polizei die Millionengrenze übersteigen. Weshalb das Feuer ausbrach, ist noch unklar. Ein Blitzeinschlag als Ursache kann gemäss den Beamten nicht ausgeschlossen werden. Der Brandermittlungsdienst der Kantonspolizei Zürich hat erste Ermittlungen aufgenommen.

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