Staatsanwältin glaubt: Kiko hat Magdici manipuliert
War es wirklich eine romantische Flucht?

Am Bezirksgericht in Dietikon ZH stand heute Morgen Hassan Kiko vor Gericht. Es ging darum zu entscheiden, ob er die Gefängniswärterin Angela Magdici zur Flucht angestiftet hat, oder nicht. Das ungleiche Paar will heiraten.
Publiziert: 22.05.2017 um 17:20 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:21 Uhr
«Nach Magdicis Lächeln war die Welt wieder in Ordnung»
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Einschätzung vom Gerichtsprozess von Hassan Kiko:«Nach Magdicis Lächeln war die Welt wieder in Ordnung»

Zielstrebig kam die ehemalige Gefängniswärterin Angela Magdici (33) heute morgen zum Bezirksgericht in Dietikon ZH. Dort fand der Prozess gegen ihren Freund Hassan Kiko (28) wegen «Anstiftung zum Entweichenlassen von Gefangenen» statt.

Fragen wollte Magdici  den Medien keine beantworten. Schnell verschwand sie im Gerichtsaal. Ihr Geliebter, der syrische Häftling Hassan Kiko kam wenig später in den Raum. Kiko stellte zu Beginn der Verhandlung klar: «Angela und ich sind noch ein Paar und unsere Heiratspapiere liegen bereit.»

«Wie bei Romeo und Julia»

Der Prozess ging schnell über die Bühne. Staatsanwältin Anette Schmidt forderte fünf Monate bedingt für den Syrer. Allen Liebeserklärungen zum Trotz hat sie Zweifel daran, ob es sich wirklich um eine romantische Flucht gehandelt hat. Sie glaubt, Kiko hat Magdici manipuliert: «Es geht nicht darum, Hassan Kiko für die Flucht zu bestrafen, sondern dafür, dass er jemanden dazu verleitet hat», sagt sie. Er habe die emotionale Verfassung der Wärterin ausgenützt.

Kikos Anwalt Valentin Landmann versuchte die romantische Ader des Richters zu wecken und forderte einen Freispruch. Er sprach von einer Liebe «wie bei Romeo und Julia».

Bei Verhandlungsende fielen sich Kiko und Magdici in die Arme und küssten sich innig. Sie streichelte seinen Arm und flüsterte etwas in sein Ohr. Danach musste auch sie den Saal verlassen. Das Urteil fällte das Gericht erst am Nachmittag. (nbb)

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