Ein letztes Mal Weihnachten an der Zürcher Bahnhofstrasse: Der beliebte Spielwarengigant Franz Carl Weber (FCW) zieht im Sommer 2016 an den Bahnhofplatz 9, da wo heute Jack Wolfskin und ein Teppichgeschäft eingemietet sind. Der Mietvertrag für das Geschäftslokal an der Top-Lage, läuft Ende 2016 aus und dürfte kaum zu günstigen Konditionen erneuert werden.
Der Umzug soll kein Rückzug, sondern eine grosszügige Neueröffnung sein. Wichtig sei ein gut erschlossener und zentraler Standort, der aber in erster Linie auch gross genug sei, um die grosse Stärke des «Franzki», das breite Sortiment, auszuspielen, sagte FCW-Geschäftsführer Yves Burger der «NZZ».
1645 Quadratmeter auf drei Stöcken
Die Variante, sich am bisherigen Standort auf die Rennweg-Seite mit einem Drittel der bisherigen Fläche zurückzuziehen, sei deshalb schon aus strategischen Gründen keine Option gewesen. Mit 1645 Quadratmetern auf drei Stockwerken will Franz Carl Weber auch an der neuen Lage der Platzhirsch bleiben.
Zuerst steht nun aber das Weihnachtsgeschäft an. Laut Burger werden 45 Prozent des Jahresumsatzes im letzten Quartal des Jahres gemacht.
Mit Franz Carl Weber zieht ein weiteres Traditionsgeschäft weg von der Einkaufsmeile. Weitere Beispiele sind das Schweizer Modeunternehmen Bally, Blumen Krämer, der älteste Blumenladen der Stadt, sowie Fein-Kaller, ein traditionsreiches Herrenmodegeschäft. Ersetzt wurden sie durch Modeketten und Luxus-Marken.
Das Warenhaus Manor streitet seit rund zwei Jahren um sein Flaggschiff an der Bahnhofstrasse. Das Unternehmen wirft der Vermieterin Swiss Life vor, es mit überhöhten Mietzinsforderungen zum Auszug drängen zu wollen. Swiss Life will neu 19 Millionen Franken pro Jahr Miete, dreimal mehr als bisher. (ant/SDA)