Seit 28 Jahren war das Gemälde «Blagoveštanski sabor» – übersetzt: «Verkündigungsversammlung» – des Malers Vlaho Bukovac spurlos verschwunden. Das Bild des 1922 verstorbenen Malers Vlaho Bukovac gilt in Serbien als nationales Kulturgut. Doch 1993 war es aus dem Schloss Čelarevo im serbischen Norden gestohlen worden. Jetzt ist es in der Schweiz wieder aufgetaucht.
Wie die Kantonspolizei Zürich zusammen mit der Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilt, wurde das Gemälde am vergangenen Mittwoch bei einer Hausdurchsuchung in der Stadt Zürich sichergestellt. Bei diesem Einsatz wurden auch ein 44-jähriger Serbe und ein 76-jähriger schweizerisch-serbischer Doppelbürger verhaftet. Bei den Ermittlung habe man eng mit serbischen Behörden zusammengearbeitet, heisst es in der Mitteilung weiter.
Sollte Gemälde weiterverkauft werden?
Die Staatsanwaltschaft hat «wegen des Verdachts auf strafrechtlich relevante Vermögensdelikte» mittlerweile ein Strafverfahren gegen die beiden Männer eröffnet. Für den 76-Jährigen wurde zudem U-Haft beantragt. Der jüngere der beiden Männer wurde am Donnerstag wieder aus der Haft entlassen.
Wie serbische Medien berichten, sollen die Männer versucht haben, das historische Gemälde für mehrere Hunderttausend Franken in der Schweiz weiterzuverkaufen. Auch in Serbien kam es im Zuge der Ermittlungen demzufolge zu Razzien.
Das Kunstgemälde «Blagoveštanski sabor» zeigt eine Tagung der damals wichtigsten kirchlichen und weltlichen Vertreter Serbiens, die am 2. April 1861 im Kaiserreich Österreich-Ungarn stattgefunden hatte. Die Versammlung hatte über die Gründung eines autonomen Gebiets Serbien debattiert. (cat)