Der Türsteher Bajram S.* (26) machte einem portugiesischen Wirt (28) das Leben zur Hölle. Er presste seinem Opfer laut Anklage über 120'000 Franken ab – mit den Drohungen, ihn zum Krüppel zu schlagen, ihm einen Finger abzuschneiden oder seine Mutter zu vergewaltigen.
Zu Beginn der Geschichte ging es um ein Darlehen von 15'000 Franken, das der Kosovare Bajram S. dem verschuldeten Wirt gewährte – zu einem unglaublichen Wucherzins von 3500 Franken pro Monat!
Als die Beiz pleiteging, verlangte der Kosovare nebst dem Darlehen noch 20'000 Franken für die entgangenen Zinsen. Sonst werde der Portugiese «Probleme» bekommen.
Sechzehn Monate in den Fängen des Kredithais
Mit Hilfe seiner Mutter, die extra einen Kredit dafür aufnahm, zahlte der Wirt dem Wucherer alles zurück. Ab diesem Moment liess der Sicherheitsmann sein eingeschüchtertes Opfer sechzehn Monate lang nicht mehr aus seinen Fängen.
Mit immer neuen Drohungen trieb er den Portugiesen an den Rand des Wahnsinns. Statt zur Polizei zu gehen, pumpte der wieder Familie, Kollegen und sogar seinen Arbeitgeber an. Nur um den ständigen Geldforderungen nachzukommen.
Gestern widerrief Bajram B. vor dem Zürcher Bezirksgericht einen Teil seines Geständnisses. Er will dem Portugiesen nur 69'000 Franken abgenommen haben.
Bajram B. macht sich selbst zum Opfer
Und Bajram B. machte sich kurzerhand selbst zum Opfer. Er habe unter der Fuchtel von geheimnisvollen Geldgebern gestanden. Zu denen sei das ganze Geld gewandert. Sowieso habe ihn der Staatsanwalt beim ersten Geständnis unter Druck gesetzt.
Der blieb ungerührt und forderte 4½ Jahre Knast für den Türsteher. Das Urteil folgt.
* Name der Redaktion bekannt