Krach unter den Bürgerlichen
Für die Zürcher SVP ist die FDP nur noch «Pudding»

Die Zürcher SVP ist sauer: Weil hochrangige FDP-Exponenten bei den bevorstehenden Regierungsratswahlen linke und grüne Politiker unterstützen, spricht die Volkspartei von einem Vertrauensbruch.
Publiziert: 29.03.2015 um 19:04 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 23:49 Uhr

Kurz vor den Zürcher Regierungsratswahlen kommt es zu Verwerfungen zwischen den bürgerlichen Parteien. «Einmal mehr biedern sich die Freisinnigen bei den Linken an», sagt Alfred Heer in der «NZZ am Sonntag». Auf Tele Zürich spricht er gar von einem «Rückenschuss».

Grund des Ärgers des Zürcher SVP-Parteipräsidenten: Im Unterstützungskomitee von SP-Kandidat Mario Fehr haben sich mehrere FDP-Exponenten eingeschrieben! Darunter: Ständerat Felix Gutzwiller, Nationalrat Ruedi Noser und der Zürcher Stadtrat Filippo Leutenegger.

Für den Heer ist das ein Vertrauensbruch. Dies, nachdem bereits Thomas Isler (FDP), der Präsident der Zürcher Arbeitgeber, ausscherte und den Grünen Graf unterstützt. «Es zeigt, dass es wenig Sinn ergibt, mit der FDP Abmachungen zu treffen», sagt Heer in der Zeitung.

Und er denkt  bereits an die Ständeratswahlen vom Herbst, bei denen Noser antritt, um den Sitz des zurücktretenden Gutzwiller zu verteidigen. «Es ist fraglich, ob wir mit der FDP in Zukunft überhaupt noch zusammenarbeiten wollen», so Heer.

Kritik an den Sololäufen der Parteiexponenten gibt es auch innerhalb der FDP. Präsident Beat Walti bezeichnet sie als «nicht gerade hilfreich». «Jede Stimme für eine linke Kandidatur verwässert unsere Durchschlagskraft», sagt Walti in der «NZZ am Sonntag».

Kein Blatt vor den Mund nimmt der Stadtzürcher SVP-Präsident Roger Liebi. In einer Nachricht auf Twitter schreibt er, der Freisinn sei «frei von Sinnen». Er, Liebi, wolle sich nicht länger «verarschen» lassen – und spricht von «Pudding-Freisinn».

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