Kollegah und Farid Bang kommen nach Schaffhausen
Rappender SP-Kantonsrat disst deutsche Hass-Rapper

Die beiden deutschen Rapper Kollegah und Farid Bang polarisieren mit frauenfeindlichen und gewaltverherrlichenden Texten. Im Mai sind sie in Schaffhausen. Ein absoluter Affront für SP-Kantonsrat Patrick Portmann, der unter dem Namen «Sympaddyc» selber Rapper ist.
Publiziert: 05.04.2018 um 15:31 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 19:55 Uhr
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Sie bekamen eine Absage erteilt: Kollegah (links) und Farid Bang dürfen in Schaffhausen jetzt doch nicht auftreten.
Foto: PD

Frauenhass, Gewaltverherrlichung und Antisemitismus: Vorwürfe, mit denen sich die beiden deutschen Rapper Kollegah (33) und Farid Bang (31) konfrontiert sehen. Mit ihrem Song «Ave Maria» haben sie im letzten Jahr bei SRF 3 einen Shitstorm ausgelöst. Der Songtext ist derb. «Dein Chick ist ne Broke-Ass-Bitch, denn ich f**k sie, bis ihr Steissbein bricht», heisst es etwa. SRF spielt «Ave Maria» trotzdem – und erntete prompt heftige Kritik (BLICK berichtete).

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Vier Monate sind seither vergangen. Der Auftritt des Skandal-Rapper-Duos in der Schweiz rückt näher. Kollegah und Farid Bang werden anlässlich des «Albania Festivals» am 5. Mai in der BBC-Arena in Schaffhausen auftreten.

SP-Kantonsrat hat kein Verständnis für Hass-Rap-Auftritt in Schaffhausen

In Schaffhausen ist die Haltung geteilt. Der Veranstalter Blerim Memisi rühmt sich damit, dass es ihm gelungen ist, Kollegah und Farid Bang nach Schaffhausen zu holen. «Alles, was wir wollten war, zwei erfolgreiche Rapper in die Schweiz zu bringen. Das haben wir geschafft», sagt Memisi zu den «Schaffhauser Nachrichten».

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Weit kritischer steht der Schaffhauser SP-Kantonsrat Patrick Portmann (29) dem Konzert der beiden Hass-Rapper aus Deutschland gegenüber. Portmann, der als Rapper unter dem Pseudonym «Sympaddyc» bekannt ist, hat keinerlei Verständnis dafür, dass den beiden mit dem Auftritt in Schaffhausen eine Plattform geboten wird.

Kollegah und Farid Bang: «Die mit den schlimmsten Texten»

«Das sind ausgerechnet die mit den schlimmsten Texten», sagt Portmann. Rap solle zwar anecken und zum Nachdenken anregen, doch die Songs von Kollegah und Farid Bang sind weit davon entfernt. «Diese Texte sind oft frauenfeindlich, rassistisch und homophob und darum problematisch», sagt Portmann. Wer nur solchen Rap höre, stumpfe mit der Zeit ab.

«Sympaddyc» hat weit sympatischere Texte. In «Mini Stadt» singt er etwa «alli Lüt uf de Strosse sind so herzlich».

In Deutschland sehen sich die Skandal-Rapper derzeit mit Antisemitismus-Vorwürfen konfrontiert. Anlass dafür ist die bevorstehende Verleihung des deutschen Musik-Preises Echo, für den auch Kollegah und Farid Bang nominiert sind. Doch noch wird die Situation vom Echo-Ethik-Beirat untersucht. (rad)

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