Jetzt spricht die Besitzerin von «Gini»
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Interview mit Gini-Besitzerin:Jetzt spricht die Besitzerin von «Gini»

Rentner schiessen auf Büsi in Trüllikon ZH – jetzt spricht Katzenhalterin Sandra H. (44)
«Gini musste Blut erbrechen»

Der Fall von Büsi Gini schockte Tierliebhaber in der ganzen Schweiz. BLICK hat die mutmasslichen Täter in Trüllikon ZH ausfindig gemacht: Es sind Nachbarn! Katzenbesitzerin Sandra H. (44) ist geschockt.
Publiziert: 29.01.2019 um 22:13 Uhr
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Aktualisiert: 15.02.2019 um 20:43 Uhr
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Das eine Geschoss, das die Tierärzte in der Katze fanden. Es ist eine klassische Luftgewehr-Kugel.
Foto: Tierklinik Rhenus
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Beat MichelReporter

Seit einer Woche kann Sandra H.* (44) fast nicht schlafen. Auf ihre Katze Gini hat jemand in Trüllikon ZH mit einem Luftgewehr geschossen. Das sieben Monate alte Büsi wurde durch zwei unterschiedliche Geschosse schwer verletzt. Gestern verhaftete die Polizei ein Rentnerpaar, die gleich ums Eck wohnen. «Wir sind sehr erleichtert, dass die Polizei erfolgreich war», sagt die Mutter von zwei kleinen Kindern.

Am Dienstag Abend spät kam Gini nach Hause. «Wir haben sie bereits gesucht. Sie ist draussen sehr scheu, sie bleibt eigentlich nie lange weg», sagt Sandra H. «Wir sahen sofort, dass es ihr nicht gut geht. Sie wirkte schwach und verängstigt. Und sie hatte zwei kleine Löcher im Fell.»

Sie bringt die Katze zur Tierärztin im Dorf. Die erkennt die Ursache der Verletzung nicht sofort. «Wir dachten zuerst an einen Biss. Erst das Röntgen brachte dann die Wahrheit ans Licht. Wir sahen zwei Geschosse», sagt sie zu BLICK.

Der Zustand ist kritisch

Sie überwies die Katze an die Tierklinik Rhenus in Flurlingen ZH. Die Diagnose: Ein Geschoss hatte Lunge und Zwerchfell durchbohrt, und danach Leber, Magen und die Därme der Katze durchschlagen, bevor es in einem Lymphknoten stecken blieb. Das andere verletzte Dick- und Dünndarm.

Es sind unauffällige Rentner

Wenige Häuser entfernt vom Heim von Gini werden die Beamten fündig. Sie nehmen ein älteres Ehepaar fest. Er ist 73 Jahre alt, sie 66. Weil zwei unterschiedliche Geschosse in der Katze steckten, haben unter Umständen beide auf das Tier geschossen.

Die Nachbarn fallen aus allen Wolken, als sie von der Verhaftung erfahren. Das Paar ist nie negativ aufgefallen. «Sie haben uns jedes Jahr Quitten aus ihrem Garten geschenkt», sagt ein Nachbar. Auch die anderen Anwohner sind erstaunt. «Sie habe auch Kinder und Enkel. Für was haben die denn solche Waffen? Und schiessen auf Katzen?»

«Der Gesundheitszustand von Gini ist noch immer kritisch», sagt der behandelnde Tierarzt Markus Trächsel. «Die Geschosse schlugen mit grosser Wucht ein und richteten grossen Schaden an», sagt er. «Aber wir tun alles, was möglich ist.»

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