Sammler räumen Fantasy-Börse in Dielsdorf ZH aus
Karten-Schocker für Familie Stocker

Gauner brachen in den Fantasy-Spieltreff in Dielsdorf ein und klauten gezielt die wertvollsten Karten des Spiels «Magic - The Gathering».
Publiziert: 15.03.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 16:05 Uhr
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Die farbenprächtigen Fantasy- Karten sind in der Spiele-Szene äusserst beliebt. Sammler zahlen für wertvolle und seltene Stücke bis zu 1000 Franken.
Foto: Toini Lindroos
Beat Michel

Der Schock steht Markus (43) und Regula Stocker (41) noch ins Gesicht geschrieben. Einbrecher drangen in der Nacht auf Sonntag in ihren Shop magickarten.ch und stahlen Tausende wertvoller Fantasy-Karten. Bei der Beute zeigten die Täter Fachwissen. Beim Einbruch aber gingen sie dilettantisch vor. Das nährt den Verdacht, dass eher Profi-Sammler denn Profi-Einbrecher am Werk waren: Die Unbekannten versuchten, die Eingangstür mit einem Brecheisen zu öffnen – dabei war sie offen.

Im Innern des Spiel- und Verkaufslokals zeigten die Täter dann mehr Sachverstand: Sie schnappten sich gezielt die wertvollsten Karten. Chefin Regula Stocker ist entsetzt: «Wir hatten eine so tolle Woche mit gut gebuchten Turnieren. Jetzt dieser Schock!»

Der Einbruch muss zwischen ein Uhr nachts und neun Uhr früh passiert sein. Denn da ist das benachbarte Restaurant geschlossen. Und: Am Abend gab es noch keine Spuren von Gewalteinwirkung. Die Eindringlinge müssen sich im Gebäude versteckt haben. Bei Dienstschluss wird die Haustür im Parterre vom Personal immer abgeschlossen. Sie war nach der Tat unversehrt.

Die Diebe machten fette Beute: «Conflux» (480 Franken), «Weltenchaos» (400 Franken) und «Alora, die Erneuerung» (330 Franken) heissen die teuersten Karten. Der Gesamtschaden beläuft sich auf mehrere Zehntausend Franken.

Einbrecher gingen dilettantisch vor

Die Polizei baut nun auf Hinweise aus der Fantasy-Szene. Anlass zur Hoffnung gibt auch, dass die Einbrecher beim Abgang wie Amateure vorgingen. Neben dem Einbruchswerkzeug liessen sie eine leere Getränkeflasche liegen – in der Regel eine gute Quelle für frische Täter-DNA.

Das Inhaber-Ehepaar Stocker hofft nun, dass sich die Täter in die Karten schauen lassen und gefasst werden. Chef Markus Stocker: «Wir lassen uns nicht unterkriegen. Jetzt installieren wir Kameras und bauen bessere Türen ein.»

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