Das Oktoberfest in München hat am Wochenende begonnen und zieht nebst Millionen von Besuchern auch Langfinger an. Die neueste Masche der Taschendiebe: Sie halten Ausschau nach Betrunkenen, die irgendwo auf der Wiesn ihren Rausch ausschlafen und nehmen diese aus.
Die Münchner Polizei nennt diese neuerdings «Schläferdiebe». Um den Gaunern das Handwerk zu legen, setzt die Polizei speziell ausgebildetes Personal ein und holt sich Verstärkung aus Zürich. «Fünf bis sieben Zürcher Stadtpolizisten fahren zum Oktoberfest nach München. Alle haben eine Spezialausbildung für Taschendiebstahl» sagt Marco Cortesi, Sprecher der Stadtpolizei Zürich.
Das müssen Sie über das Oktoberfest wissen
«Gute und wertvolle Erfahrung für uns»
Die Zürcher Stadtpolizei helfe gerne, wo sie könne. Ausserdem: «Das ist eine gute und wertvolle Erfahrung für uns. In Zürich gibt es keine so grossen Anlässe wie das Oktoberfest», sagt Cortesi.
Und die Wiesn-Polizei-Kooperation ist durchaus erfolgreich: Erst am Samstagabend fasste die Polizei einen 29-jährigen Taschendieb, der einem Wiesn-Besucher das Handy aus der Hosentasche zog. Schlafende sind leichte Beute: «Der Spruch ‹Gelegenheit macht Diebe› ist wahr», erklärt Cortesi.
Der berufliche Austausch habe sich schon über mehrere Jahre bewährt. Cortesi: «Bei der Euro 2008 kamen auch hunderte deutsche Polizisten bei uns zum Einsatz.» Auch die Müncher Polizei ist voll des Lobes für die Schweizer Kollegen. Ein Sprecher: «Sie können wirklich jeden einzelnen Wiesntag tolle Aufgriffe und Erfolge verzeichnen.» (na)