In Aeugst am Albis ZH
Wolf läuft BLICK-Leser über den Weg

Ein BLICK-Leser hatte am Dienstagnachmittag eine sonderbare Begegnung in Aeugst am Albis ZH. Plötzlich stand ein Wolf vier Meter von ihm entfernt.
Publiziert: 17.10.2018 um 17:45 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2018 um 16:34 Uhr
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BLICK-Leser Walter Spiess entdeckt am Dienstag einen Wolf in Aeugst am Albis ZH.
Foto: BLICK-Leserreporter

Der Kanton Zürich warnte am Montag vor einem herumstreifenden Wolf. Er hatte möglicherweise zwei Rehe gerissen.

BLICK-Leser Walter Spiess (60) ist möglicherweise dem gleichen Tier am Dienstag um 15 Uhr in Aeugst am Albis ZH begegnet.

Der Hundetrainer fährt gerade mit einer seiner Hundeschülerinnen und ihrem Vierbeiner von Affoltern am Albis in Richtung Aeugst, als er bei einer 80er-Strecke das Tier entdeckt. «Zuerst dachte ich, es ist ein Schäferhund. Doch als wir näher rangefahren sind, sah ich, dass es ein Wolf ist», sagt er zu BLICK.

«Der Wolf war friedlich und gesund»

Er sagt der Lenkerin, sie solle anhalten und die Warnlichter einschalten. «Vier Meter vor uns lief der Wolf dann ganz gemütlich über die Strasse. Er sah so aus, als würde er sich zuerst noch überlegen, ob er auf die andere Seite soll», sagt Spiess. Das Tier habe einen gesunden und friedlichen Eindruck gemacht.

Nach rund sieben Minuten konnte Spiess und seine Begleitung dann weiterfahren. «Das war schon sehr speziell, denn ich hatte den Wolf davor nur im Zoo gesehen», sagt der Hundetrainer. (man)

Raubtiere reissen jährlich 300 Schafe und Geissen

Raubtierschäden geben in der Schweiz immer wieder zu reden. Schadenmässig schlägt vor allem der Wolf zu Buche: Pro Jahr werden durchschnittlich mehr als 300 Schafe, Geissen und Esel gerissen. Die meisten durch den Wolf.

Der seltene Bär hingegen ist seit einiger Zeit recht unauffällig unterwegs: 2014 wurden noch 21 Schafe und vier Esel als vom Bär gerissen entschädigt. In den drei Folgejahren hat die Wildtiermanagement-Stelle Kora nur Meldungen über Bienenstock-Plünderungen durch Meister Petz erhalten.

Diese Tendenz bestätigt auch das Bundesamt für Umwelt: Bären sind nur für fünf Prozent der Risse verantwortlich. Wölfe für 80, Luchse für 15 Prozent.

Für jeden Riss werden die Tierhalter entschädigt. Das kostet Bund und Kantone durchschnittlich rund 125'000 Franken pro Jahr. Geld fliesst aber, wenn der Riss bewiesen ist: Meist analysiert der Wildhüter das Rissbild, in Zweifelsfällen werden DNA-Analysen durchgeführt. Auch diese kosten den Bund rund 160'000 Franken. Jährlich werden etwa 400 bis 500 Proben eingesandt, Tendenz steigend. Sermîn Faki

Raubtierschäden geben in der Schweiz immer wieder zu reden. Schadenmässig schlägt vor allem der Wolf zu Buche: Pro Jahr werden durchschnittlich mehr als 300 Schafe, Geissen und Esel gerissen. Die meisten durch den Wolf.

Der seltene Bär hingegen ist seit einiger Zeit recht unauffällig unterwegs: 2014 wurden noch 21 Schafe und vier Esel als vom Bär gerissen entschädigt. In den drei Folgejahren hat die Wildtiermanagement-Stelle Kora nur Meldungen über Bienenstock-Plünderungen durch Meister Petz erhalten.

Diese Tendenz bestätigt auch das Bundesamt für Umwelt: Bären sind nur für fünf Prozent der Risse verantwortlich. Wölfe für 80, Luchse für 15 Prozent.

Für jeden Riss werden die Tierhalter entschädigt. Das kostet Bund und Kantone durchschnittlich rund 125'000 Franken pro Jahr. Geld fliesst aber, wenn der Riss bewiesen ist: Meist analysiert der Wildhüter das Rissbild, in Zweifelsfällen werden DNA-Analysen durchgeführt. Auch diese kosten den Bund rund 160'000 Franken. Jährlich werden etwa 400 bis 500 Proben eingesandt, Tendenz steigend. Sermîn Faki

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