Beim Crash mit den Pferden Leroy und Stone auf der A3 in Wollerau SZ kam Stjepan K.* (†53), Chef einer Reinigungsfirma, ums Leben. Was am Unfalltag noch niemand wusste: Im weissen VW-Passat sassen auch zwei seiner Mitarbeiterinnen – sie überlebten den Unfall.
Doch als die Polizei an diesem frühen Sonntagmorgen auf der Unfallstelle zwischen Wollerau SZ und Richterswil ZH eintraf, fehlte von den zwei Frauen jede Spur. Deswegen tauchten sie auch nicht in der Polizeimeldung auf. Erst später wird klar, dass nicht nur Stjepan K.* im Wagen sass.
Aber warum waren seine Mitarbeiterinnen einfach abgehauen, ohne ihrem Chef zu helfen oder auf die Polizei zu warten?
Das wollten auch die Beamten wissen und machte die beiden Frauen ausfindig: «Sie konnten im Verlaufe des Sonntags von der Polizei telefonisch erreicht werden. Sie haben sich am Sonntagabend um 17.30 im McDonalds in Wädenswil der Polizei gestellt», sagt Erich Wenzinger von der Oberstaatsanwaltschaft Zürich auf Anfrage von BLICK. Der Mac befindet sich rund sechs Kilometer von der Unfallstelle entfernt am Ufer des Zürichsees. Ein anfänglicher Verdacht wegen unterlassener Hilfeleistung habe sich nicht erhärtet.
«Der Fall liegt nun beim Migrationsamt»
Dafür kam bei der Befragung etwas anderes ans Licht: Die beiden Frauen sind Ausländerinnen und putzten ohne Arbeitsbewilligung in der Reinigungsfirma des Familienvaters aus dem ehemaligen Jugoslawien, der in Kriens LU wohnt. Wenzinger: «Gegen sie hat die Zürcher Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen Verstosses gegen das Ausländergesetz eröffnet und mit Strafbefehl bereits abgeschlossen.»
Welche Nationalität die beiden Frauen haben, will die Staatsanwaltschaft nicht sagen. Aus Personen- und Datenschutzgründen. Klar ist dagegen: «Der Fall liegt nun beim Migrationsamt.» Hier wird nun eine allfällige Ausschaffung geprüft.
Ein Bekannter des verstorbenen Stjepan K. sagt zu BLICK: «Er war ein sehr liebevoller Mann. Im Umgang mit seinen Mitarbeitern und seinen Mitmenschen war er äusserst nett. Zudem war er sehr fleissig und hat brutal viel gearbeitet. Der Unfall ist für seine Frau und die beiden Kinder eine Tragödie.»
In der Todesanzeige heisst es: «Tieftraurig, aber dankbar für die gemeinsame Zeit, müssen wir Abschied nehmen von meinem geliebten Mann, unserem lieben Papi, Sohn und Bruder.»
Laut einer kosovarische Zeitung wird der Verstorbene auf Wunsch der Kinder in der Schweiz beerdigt. Die Angehörigen aus dem Kosovo sind bereits dran, die nötigen Dokumente zu besorgen, um bei der Beerdigung dabei zu sein. Trauergottesdienst und Beerdigung findet Ende Woche statt.
Wie genau es zu dem tragischen Unfall kam, wird noch ermittelt. Besonders interessiert: Wie genau konnten die Pferde Leroy und Stone vom Hof in Samstagern ZH ausbüxen? (jmh/nl)
* Name geändert
Hinweis der BLICK-Redaktion: In einer ersten Version dieses Artikels schrieben wir, dass zwei zusätzliche Männer im Auto sassen, es handelt sich aber um Frauen. Wir bitten um Entschuldigung.
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