Grillchef Baba filmt Container-Brand am Utoquai
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Zürich-Zündler überrascht:Grillchef Baba filmt Container-Brand am Utoquai

Zürcher Grill-Meister Baba erhält Morddrohungen von Suff-Vandalen
«Ich musste mich im Auto einschliessen»

Vandalen zünden an der Zürcher Seepromenade mehrere Container an. Pumpstation-Mitarbeiter Baba Godil (41) filmt die Szenen. Dafür drohen ihm die Zündler mit dem Tod.
Publiziert: 15.07.2019 um 13:31 Uhr
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Aktualisiert: 15.07.2019 um 14:15 Uhr
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Die Pumpstation am Zürichsee: Hier spielten sich am Freitagabend brutale Szenen ab.
Foto: pumpstation.ch
Helena Schmid

Der Zürcher Kult-Grill-Meister Baba Godil (41) der Pumpstation an der Seepromenade erlebt am Freitag einen Horror-Abend. Zuerst steckt ein Vandale einen Container neben dem Lokal in Flammen. Als Baba ihn mit dem Handy filmt, wird er mit dem Tod bedroht. Aus Panik versteckt er sich mehrere Stunden in seinem Auto. «Ich hatte Angst um mein Leben», sagt er.

Sein Chef, Gastronom und Inhaber Michel Péclard (50), veröffentlicht die Aufnahmen auf seinem Facebook-Profil. Für den Namen des gefilmten Vandalen verspricht er 500 Franken. Péclard: «Das war als Abschreckung gedacht. Wir sind diesen Vandalen sonst hilflos ausgeliefert.»

Grill-Chef muss flüchten

Die Szenen spielen sich am Freitagabend gegen 23.30 Uhr ab. Die Stimmung an der Seepromenade ist aufgeheizt. Aus den Musikboxen dröhnt der Bass. Neben dem Restaurant Pumpstation macht sich ein junger Mann mit Whisky-Flasche in der Hand an einem Container zu schaffen.

Grill-Meister Baba ist zu dieser Zeit der letzte Mitarbeiter in der Pumpstation. «Mir war sofort klar, was der Mann vorhat. Er hat schon vorher mit zwei Kollegen einen Container angezündet», erzählt er BLICK. Baba zückt sein Handy und ruft die Polizei an. Dann filmt er den Vandalen, fragt ihn: «Wieso machst du das? Mein Lieber, warum?»

Doch der Zündler lässt sich zunächst nicht einschüchtern. Wenige Minuten später brennt der Container lichterloh. Baba läuft zurück zum Restaurant, der Mann und seine zwei Kollegen hinterher. «Sie haben versucht, mir mein Handy wegzunehmen und drohten, sie würden mich töten, wenn ich es ihnen nicht gebe», sagt er.

Angst um sein Leben 

Dann trifft die Polizei ein. Der Grill-Chef flüchtet zu seinem Auto: «Den letzten Gästen habe ich noch zugerufen, sie sollten bitte das Geld ein anderes Mal vorbeibringen. Ich musste dort weg.»

Bis um drei Uhr morgens habe er sich schliesslich in seinem Auto eingeschlossen. Erst dann sei er zur Pumpstation zurückgekehrt, um sie abzuschliessen. «Solche Angst hatte ich noch nie in meinem Leben», sagt er.

Eigentlich kennt man Baba Godil für seine witzigen Sprüche am Grill. Ein Video der Street Parade 2017 machte den gebürtigen Pakistani über Nacht berühmt. Mit «Sexy Leute, grosse Titten, kaltes Bier!» pries er damals seine Waren an – und entzückte die Zürcher.

«Die Situation belastet uns»

Seit 20 Jahren arbeitet Baba schon in der Pumpstation, Pöbeleien ist er sich gewöhnt. Doch seit letztem Sommer habe sich die Situation an der Seepromenade verschärft. «Ich mache das Restaurant mittlerweile um 22 statt um Mitternacht zu. Weil die Gäste Angst haben und früher gehen», so der Grill-Meister.

Mit fatalen Auswirkungen auf den Betrieb. Inhaber Michel Péclard sagt: «Die Situation ist massiv. Und keiner weiss, was man gegen diese Vandalen machen soll. Das belastet uns.»

Die Stadtpolizei Zürich hat seit letztem Sommer verschiedenste Massnahmen getroffen, um die Situation an der Seepromenade zu beruhigen. Kameras wurden installiert, Lichtverhältnisse verbessert und die Polizeipräsenz erhöht.

Vandalen wurden festgenommen

Sprecherin Judith Hödl: «Damit konnte die Lage bereits verbessert werden. Aber wir machen trotzdem nach jedem Wochenende eine Lagebeurteilung.»

Im Zusammenhang mit den Ausschreitungen am Freitagabend wurden drei Personen vorläufig festgenommen, berichtet «20 Minuten». Sie sind laut Hödl wieder auf freiem Fuss.

Auf eine Anzeige gegen seine Droher hat Baba trotz all der Aufregung verzichtet. Er sagt: «Ich wünsche mir nur, dass in meinem schönen Zürich wieder Ruhe einkehrt.»

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