Schwangere (†38) kommt bei Horror-Crash in Bülach ZH ums Leben – jetzt spricht der Lieferwagen-Chauffeur
«Ich musste zuschauen, wie sie stirbt!»

In Bülach ZH starben eine schwangere Frau (†38) und ihr ungeborenes Baby. BLICK konnte mit einem der Unfallbeteiligten sprechen.
Publiziert: 30.06.2017 um 16:27 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:15 Uhr
«Wenn Sie gebremst hätten, würde meine Tochter noch leben!»
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Hochschwangere starb in Bülach:Tödlicher Autounfall entfachte bitteren Familien-Streit

Horror-Crash in Bülach ZH heute Mittag: Auf der Schaffhauserstrasse im Hardwald sterben eine schwangere Frau (†38) und ihr ungeborenes Kind nach der Kollision mit einem Lastwagen. Ihr Ehemann (39) und eine weitere Person wurden verletzt ins Spital eingeliefert. Wie es zum Unfall kam, ist noch völlig unklar. Bisher weiss die Polizei nur, dass es «zu mehreren Kollisionen zwischen dem Lastwagen, drei Personenwagen und einem Lieferwagen kam», wie es in einer Mitteilung heisst.

BLICK hat Markus* (23), den Fahrer des Lieferwagens, ausfindig gemacht. Er schildert, wie er den Horror-Crash erlebte: «Ich kam etwa einen Meter hinter dem Auto zum Stehen, in dem das Opfer verstarb. Es ging alles so schnell. Das Auto der Verstorbenen kollidierte mit dem Lastwagen, glaube ich. Ich bin dann voll auf die Bremse gegangen.»

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Im schwarzen Ford Kuga verstarb die schwangere 38-Jährige.
Foto: Kantonspolizei Zürich

Sofort leistet der 23-Jährige erste Hilfe: «Ich habe den Kopf des Mannes gestützt, habe aus der Tasche meines Laptops ein Kissen zum Stabilisieren gebastelt. Er hatte Verletzungen an den Beinen und blutete stark.» Währenddessen kümmern sich andere Passanten um die mittlerweile verstorbene Schwangere und ihr ungeborenes Baby.

Der Lieferwagen-Chauffeur sagt: «Sie war von Anfang an fast nicht ansprechbar. Ich musste zuschauen, wie sie stirbt.» Der Ehemann habe gebrochen Deutsch gesprochen, so der Augenzeuge.

Glück im Unglück: Die Rettungskräfte sind schnell vor Ort. «Einige hundert Meter vor dem tödlichen Crash war es schon zu einem Unfall gekommen. Darum waren die Rettungskräfte wohl bereits unterwegs, als es das zweite Mal krachte.»

Mini-Autobahn geplant

Es ist eine vielbefahrene Strecke, auf der sich der Unfall ereignet hat: Jeden Werktag verkehren 27'000 Fahrzeuge auf der Schaffhauserstrasse durch den Hardwald zwischen Bülach und Eglisau. Erst im Mai hat sich der Zürcher Kantonsrat deswegen für eine Mini-Autobahn ausgesprochen. Aus der zweispurigen Strasse soll eine richtungsgetrennte vierspurige Strasse werden. Der SVP-Kantonsrat Matthias Hauser (44) hielt nach dem Votum ein emotionales Plädoyer: «Seit meiner Kindheit warte ich auf diesen Entscheid». Die bürgerlichen Parteien waren für das Vorhaben, links-grün war dagegen und schlug eine Mittelleitplanke vor, um die Sicherheit der Autofahrer zu erhöhen.

Es ist eine vielbefahrene Strecke, auf der sich der Unfall ereignet hat: Jeden Werktag verkehren 27'000 Fahrzeuge auf der Schaffhauserstrasse durch den Hardwald zwischen Bülach und Eglisau. Erst im Mai hat sich der Zürcher Kantonsrat deswegen für eine Mini-Autobahn ausgesprochen. Aus der zweispurigen Strasse soll eine richtungsgetrennte vierspurige Strasse werden. Der SVP-Kantonsrat Matthias Hauser (44) hielt nach dem Votum ein emotionales Plädoyer: «Seit meiner Kindheit warte ich auf diesen Entscheid». Die bürgerlichen Parteien waren für das Vorhaben, links-grün war dagegen und schlug eine Mittelleitplanke vor, um die Sicherheit der Autofahrer zu erhöhen.

Trotz der schrecklichen Bilder spricht Markus ganz ruhig: «Ich habe gemacht, was ich machen konnte.» Als er mit BLICK spricht, kommt er gerade aus dem Spital: «Ich bin unverletzt, wurde aber medizinisch durchgecheckt – und auf Drogen und Alkohol getestet.»

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