Neun Jahre Knast lautete das Urteil des Bezirksgerichts Zürich im vergangenen Dezember für Vito V.*. Für die Staatsanwaltschaft war das aber zu wenig. Sie zog das Urteil weiter vor das Obergericht. Dort wurde die Freiheitsstrafe jetzt noch um ein Jahr erhöht, wie das «Regionaljournal» von SRF berichtet.
Passiert ist es an der Street Parade 2016: Es ist bereits kurz nach Mitternacht, als eine Gruppe von etwa zehn Männern beim Utoquai zwei Frauen bedrängt. Auch Vito V. macht die jungen Raverinnen an. Trotz einer klaren Abfuhr der Frauen lässt V. nicht locker, baggert weiter, kassiert sogar eine Ohrfeige von seinem Gegenüber.
Die Situation droht auszuarten. Zwei Franzosen, ein damals 28-jähriger Mechaniker und ein gleichaltriger Fassadenbauer, mischen sich in den Streit ein. Sie versuchen, Vito V. klarzumachen, dass er die Frauen in Ruhe lassen soll. Zu viel für den offenbar bekifften und angetrunkenen jungen Mann. In seiner Wut zieht V. ein Klappmesser aus dem Sack, bedroht zuerst eine der Frauen und sticht dann wie wild auf die beiden Franzosen ein (BLICK berichtete).
«Ich habe eine Strafe verdient»
Die Opfer überleben die Messerattacke mit schweren Verletzungen. Vito V. wird kurz nach der Tat von der Polizei geschnappt.
Vor Gericht hatte Vito V. vor knapp einem Jahr Reue gezeigt. «Ich habe eine Strafe verdient», meinte er damals. Die von der Staatsanwaltschaft geforderten zwölf Jahre Knast fand er aber zu hart.
Tatsächlich verurteilte das Bezirksgericht den heute 20-Jährigen zu neun Jahren Haft – aufgeschoben zu Gunsten einer stationären Massnahme für junge Erwachsene. Das Obergericht machte daraus nun sogar zehn Jahre. (cat)
* Name der Redaktion bekannt