Per 1. April 2015 verkauft Luciano Marinello seine fünf Ladenlokale in Zürich an die Migros. Er selbst ging mit seinem Verkaufsangebot auf den Grossverteiler zu. «Die Migros ist mein Wunschpartner, denn es ist mir ein grosses Anliegen, dass das Personal in gute Hände kommt.»
Der Grossverteiler hat zugesichert, die 75 Mitarbeiter zu übernehmen. Änderungen sind aber dennoch vorgesehen: Da die Marke «Marinello» beim Gastrolieferanten bleibt, werden die Ladenlokale umgewandelt. Spätestens im Oktober eröffnen sie im Migros-Design.
Im Hauptbahnhof sei ein «ShopVille Märt» mit Frischtheken geplant, heisst es in einer Mitteilung des Grossverteilers. Andere Standorte würden zu Take-away- oder Lebensmittelläden.
Sechs Läden im HB
Mit der Übernahme wächst die Migros zur Grossmacht im Hauptbahnhof heran. Der Marinello-Laden ist im Shopville an zentralster Lage. Daneben betreibt der Grossverteiler eine Migros-Filiale, einen konventionellen und einen Bio-Takeway, einen Migrolino und einen Globus «Delicatessa to go».
«Der HB ist sehr wichtig für uns, da er eine ausserordentlich hohe Frequenz hat», sagt Migros-Zürich-Sprecher Rolf Fuchs. «Der Marinello-Markt im HB ist eine sehr gute Ergänzung zum bestehenden Migros-Angebot.»
Was man genau aus dem bestehenden Marinello-Markt machen will, ist noch offen. Fuchs spricht von einem «speziellen Laden mit Marktatmosphäre» unter der Marke Migros.
Zwei Unternehmen sind noch stärker
Hauptkonkurrent Coop bleibt im HB chancenlos. Der Basler Grossverteiler hat lediglich eine kleine Filiale im Durchgangsbahnhof Löwenplatz – und das auch erst seit Juni 2014. Als Franchiser betreibt Coop zudem die Body-Shop-Filiale im Shopville.
Noch grösser als die Migros sind nur noch der Caterer Candrian, der insgesamt 22 Gastrobetriebe im HB führt. Darunter das Au Premier, das Imagine und die drei Burger-King-Filialen. Ebenfalls dick im Geschäft ist die Valora AG mit ihren 13 k-Kiosken, den drei Brezelkönigen und den zwei Press&Books-Standorten. (mad/alp)