Die Kantons- und Stadtpolizei Zürich haben am Dienstagmorgen im Zürcher Kreis 4 eine Grossaktion gegen Mietzins-Wucher durchgeführt. Die Polizei befragte in drei Mehrfamilienhäusern rund 120 Bewohnerinnen und Bewohner aus sozial schwächeren Schichten. Der Hauseigentümer sowie drei Mitarbeiter der Liegenschaftsverwaltung wurden verhaftet.
Bei den Verhafteten handelt es sich um drei Männer und eine Frau im Alter zwischen 39 und 56 Jahren. Sie stammen aus der Schweiz und dem Libanon, wie Stadt- und Kantonspolizei gemeinsam mitteilten. Die Staatsanwaltschaft hat ein Strafverfahren wegen Wuchers eröffnet.
Der Polizeiaktion sind laut Mitteilung umfangreiche Abklärungen vorausgegangen. Demnach deckten die Behörden in drei Mietshäusern an der Neufrankengasse und der Magnusstrasse zum Teil desolate Zustände auf.
Dort lebten mindestens 120 Menschen auf engstem Raum und zu überteuerten Preisen, heisst es weiter. Die Wasser-, Strom- oder Wärmeversorgung funktionierten teilweise nicht. Sanitäre Anlagen gab es in einem Wohnhaus lediglich in Form von Etagentoiletten, die aber auch nur teilweise funktionierten. Für ein Zimmer mit rund 10 bis 20 Quadratmeter verlangte der Vermieter eine Miete von tausend Franken pro Monat. (SDA)