Tötungsdelikt in Winterthur! Am Dienstagmittag kommt es im Quartier an der Farmerstrasse zur Bluttat. Polizei, Ambulanz, Notarzt rücken aus. Grund: Eine Serbin (†32) wurde in einer Wohnung mit Schussverletzungen gefunden. Ein Serbe (76) konnte vor Ort festgenommen werden, er ist tatverdächtig.
Einen Tag nach der schrecklichen Tat bestätigt die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft: Beim Verhafteten handelt es sich um den Grossvater des getrennt lebenden Ehemannes (36) der Toten.
Ehemann darf nicht in die Schweiz einreisen
Hintergründe, Motiv und Tatablauf sind Teil der laufenden Ermittlungen. Dazu gehört auch die Frage, in welchem Zusammenhang der Ehemann zum Mord stehe.
Gegen den in Serbien lebenden Ehemann liegt eine Einreisesperre in die Schweiz vor, teilt die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft mit. Seit Juli 2020 läuft gegen ihn ein Strafverfahren wegen Drohung und Nötigung, er ist zur Verhaftung ausgeschrieben.
Angestossen worden war das Verfahren durch eine Strafanzeige der getöteten 32-Jährigen. Seit November 2020 liegt die Verfahrensleitung bei der Staatsanwaltschaft des Kantons Zug.
«Sie war eine liebe Mami»
Laut «TeleZüri» handelt es sich bei der Toten um Xenia K.*. Ihr Vater erzählt gegenüber dem Sender, dass es schon lange Ärger in der Ehe gab. Seine Tochter lebte alleine in der Wohnung. Vor einigen Monaten sei sie bei ihrem Ehemann ausgezogen. Sie habe sich scheiden lassen wollen. Ihr Vater glaubt, dass die anstehenden Scheidung das Motiv für die Bluttat sein könnte. Xenia K. hinterlässt drei Kinder. Die beiden Ältesten seien derzeit beim Vater in Serbien zu Besuch.
Die zweijährige Tochter wurde in «einer geeigneten Institution» untergebracht, teilt die Kantonspolizei Zürich mit. Eine Anwohnerin, die die Serbin kannte, steht unter Schock. «Ich kann nicht fassen, was passiert ist. Sie war eine liebe Mami», sagt die Frau zu BLICK. Sie habe die 32-Jährige nur flüchtig gekannt. Aber nichts hätte auf so eine schlimme Tat hingewiesen.
Ehemann kann sich Tat nicht erklären
Nun hat sich auch der Ehemann der Verstorbenen zum Fall geäussert. «Es geht mir sehr schlecht, mein Herz wurde zerstört», sagt er zu «20 Minuten». Warum sein Grossvater, der ebenfalls in Serbien wohnt, die Mutter seiner drei Kinder tötete, könne er sich nicht erklären. «Er kennt die Geschichte unserer Ehe. Vielleicht hat er sie falsch interpretiert.»
Der 36-Jährige bestreitet, gewalttätig gewesen zu sein. Zu den Aussagen seines Schwiegervaters über die Ehe sagt der Mann: «Wir hatten ein gutes Verhältnis zueinander. Da wurden Lügen verbreitet.» Xenia K. und er seien ständig im Kontakt gestanden und hätten Fotos der Kinder ausgetauscht. Sie hätten lediglich mal einen «verbalen Streit am Telefon» gehabt. Nun habe er die Vergangenheit hinter sich lassen wollen.
Der dreifache Vater sorge sich nun vor allem um seine zweijähriges Tochter, da er nicht wisse, wie es dem Mädchen gehe. «Ich will in dieser schweren Zeit für meine Kinder da sein. Und mit meinem Grossvater will ich nie mehr in meinem Leben Kontakt haben», sagt er zu «20 Minuten». (jmh/sac/man)
*Name geändert