Bei Grabungen am Greifensee bei Maur ZH sind Taucher auf ein sehr seltenes Fundstück gestossen: Sie haben einen rund 5000 Jahre alten Schuh gefunden. Das Schuhwerk aus Bast ist fast vollständig erhalten. Bis heute sind in Europa weniger als zehn Stück davon gefunden worden.
Die steinzeitlichen Pfahlbausiedlungen an den Zürcher Seen gehören zu den wichtigsten Fundstellen Europas. Der kürzlich am Greifensee gefundene Schuh stammt aus der sogenannten Horgenerkultur (3300-2800 v.Chr.), wie die Baudirektion des Kantons Zürich in einer Mitteilung vom Dienstag schreibt.
Schuh dank Konservierung gut erhalten
Der Schuh sei ein Paradebeispiel für die raffinierte Herstellung jungsteinzeitlicher Bekleidung. Diese basiert auf dem heute ungebräuchlichen Bast, also der Unterrinde bestimmter Baumarten. Für das Schuhwerk wurden etwa 0,5 Zentimeter breite Bahnen geschnitten, die dann zu einer Sohle mit halb offenem Oberschuh geflochten wurden.
Um das fragile Geflecht zu bergen, mussten die Archäologietaucher einen ganzen Block mit dem umliegenden Schichtmaterial ausgraben. Die eigentliche Präparation erfolgte dann im Konservierungslabor. Dass Textilien aus dieser Zeit der natürlichen Zersetzung widerstehen würden und konserviert werden könnten, grenze an ein Wunder, schreibt die Baudirektion. (SDA)