Darum gehts
- Neuer Wirkstoff zur Behandlung von Lupus entdeckt: Gluconolacton
- Gluconolacton fördert regulatorische T-Zellen und hemmt entzündungsfördernde T-Helferzellen
- Studie von Universität Zürich und Harvard Medical School veröffentlicht
Ein Forschungsteam unter Co-Leitung der Universität Zürich hat einen neuen Wirkstoff zur Behandlung von Lupus entdeckt. Das natürlich vorkommende Molekül Gluconolacton könnte eine gezielte, nebenwirkungsärmere Therapie für die seltene Autoimmunerkrankung ermöglichen.
Zu diesem Schluss kamen Antonios Kolios von der Universität Zürich und ein Team der Harvard Medical School sowie des Beth Israel Deaconess Medical Center. Ihre Ergebnisse hat die Fachzeitschrift «Science Translational Medicine» publiziert.
Dabei spielen die sogenannten regulatorischen T-Zellen eine zentrale Rolle, wie die Universität Zürich am Mittwoch in einer Mitteilung zur Studie schrieb. Sie verhindern, dass das Immunsystem körpereigene Zellen angreift und reduzieren schädliche Entzündungen. Bei Lupus ist dieses Gleichgewicht gestört.
Könnte auch bei anderen Hautkrankheiten helfen
Hier setzt das Molekül Gluconolacton an: Es fördert die Entstehung von regulatorischen T-Zellen und hemmt zwei entzündungsfördernde Untergruppen von T-Helferzellen, wie es in der Mitteilung weiter hiess. Diesen Effekt haben die Forschenden sowohl bei Mäusen als auch bei Menschen festgestellt.
Der Studie zufolge könnte der Wirkstoff nicht nur bei Lupus, sondern auch bei anderen autoimmunen Hautkrankheiten eine vielversprechende Behandlungsoption sein. Bevor Gluconolacton klinisch eingesetzt werden kann, seien allerdings zusätzliche Studien erforderlich.
Bei Lupus greift das Immunsystem irrtümlich körpereigene Strukturen an und verursacht Entzündungen und Organschäden. Besonders betroffen sind Haut, Gelenke, Nieren und das Nervensystem.