Auch nach der ersten unbewilligten Critical Mass bemühte sich niemand um ein Gesuch, wie Stadtpolizei Zürich und das Sicherheitsdepartement am Mittwoch auf Anfrage von Keystone-SDA mitteilten.
Lange liess die Polizei die bis zu mehrere tausend Velofahrerinnen und Velofahrer an den letzten Freitagen im Monat gewähren. Doch der Statthalter gab kürzlich einer Beschwerde der FDP recht: Er schätzte die Critical Mass als Demonstration ein.
Veranstalter sprechen von Repression
Die Polizei warnte im Vorfeld der Juli-Veranstaltung vor Verzeigungen wegen Teilnahme an einer unbewilligten Demonstration. Tatsächlich sprach sie dann 52 Verzeigungen aus. Gefahren sind die Velos trotzdem - in verschiedenen Gruppen.
Auf einer «Fanseite» schreiben Teilnehmende, dass im Juli eine vierstellige Zahl Velofahrende unterwegs gewesen sei. Sie kritisieren die Polizei und sprechen von Repression und einem «absurd grossen Aufgebot». Die Critical Mass lasse sich aber nicht verhindern, wenn sie solidarisch und kritisch bleibe, heisst es weiter.
Die Teilnehmenden verstehen sich nicht als Demonstration, sondern als «spontanes Verkehrsaufkommen». Weil der restliche Verkehr jeweils behindert wurde, richtete die FDP die Beschwerde an den Statthalter. Die Critical Mass wird in hunderten Städten durchgeführt. Entstanden ist die Idee in San Francisco 1992. (SDA)