Gesundheit
Zürcher Genitalbeschneidung-Anlaufstelle will Angebot ausbauen

Seit einem Jahr berät die Zürcher Anlaufstelle gegen weibliche Genitalbeschneidung Betroffene und Gefährdete. Das Interesse am Thema ist laut der Anlaufstelle gross, nun soll die Arbeit weiter ausgebaut werden.
Publiziert: 18:07 Uhr
Der Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) ist es ein Anliegen, junge Mädchen vor der illegalen Beschneidung schützen. (Archivbild)
Foto: MICHAEL BUHOLZER
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Schätzungen zufolge seien im Kanton Zürich mehr als 2900 Frauen von Genitalbeschneidung betroffen oder bedroht, teilte die Zürcher Anlaufstelle anlässlich des Ein-Jahr-Jubiläums am Donnerstag mit. Wie viele Personen sich bei der Fachstelle im vergangenen Jahr meldeten, konnte auf Anfrage nicht in Erfahrung gebracht werden.

Die meisten Frauen stammten laut Medienmitteilung aus Afrika, dem Nahen Osten und Asien. Die Verstümmelung weiblicher Genitalien steht in der Schweiz seit 2012 unter Strafe.

Die Anlaufstelle wird vom stadtärztlichen Dienst im Ambulatorium Kanonengasse betrieben und bietet Beratung für gefährdete Mädchen, Frauen und deren Angehörige. Bei Bedarf vermittelt sie an Fachpersonen. Im ersten Jahr wurden unter anderem 25 Präventionsveranstaltungen organisiert.

Ziel sei es, junge Mädchen vor der illegalen Beschneidung zu beschützen und Angehörige aufzuklären, wird die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) in der Medienmitteilung zitiert. Rickli hatte schon im Nationalrat Massnahmen gefordert.

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