Schätzungen zufolge seien im Kanton Zürich mehr als 2900 Frauen von Genitalbeschneidung betroffen oder bedroht, teilte die Zürcher Anlaufstelle anlässlich des Ein-Jahr-Jubiläums am Donnerstag mit. Wie viele Personen sich bei der Fachstelle im vergangenen Jahr meldeten, konnte auf Anfrage nicht in Erfahrung gebracht werden.
Die meisten Frauen stammten laut Medienmitteilung aus Afrika, dem Nahen Osten und Asien. Die Verstümmelung weiblicher Genitalien steht in der Schweiz seit 2012 unter Strafe.
Die Anlaufstelle wird vom stadtärztlichen Dienst im Ambulatorium Kanonengasse betrieben und bietet Beratung für gefährdete Mädchen, Frauen und deren Angehörige. Bei Bedarf vermittelt sie an Fachpersonen. Im ersten Jahr wurden unter anderem 25 Präventionsveranstaltungen organisiert.
Ziel sei es, junge Mädchen vor der illegalen Beschneidung zu beschützen und Angehörige aufzuklären, wird die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) in der Medienmitteilung zitiert. Rickli hatte schon im Nationalrat Massnahmen gefordert.