Schiffskapitäne auf dem Zürichsee dürfen das Horn nur noch in Gefahrensituationen betätigen. Das hat Hans Z.* (77) aus Stäfa ZH beim Bundesamt für Verkehr (BAV) durchgesetzt. Er machte damit der bisherigen Praxis von einem kurzen Signal beim An- und Ablegen ein Ende.
Doch ruhig wurde es nicht um den Rentner. Gestern kam aus, dass er die Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) mit Anzeigen eindeckt, da sich Kapitäne nicht an diese neue Regelung halten sollen (BLICK berichtete). Er ist überzeugt, dass es zwei von ihnen auf ihn abgesehen haben, verrät er nun dem «Tages-Anzeiger»: «Zwei Kapitäne decken uns nun jedes Mal beim Wegfahren konsequent mit Hornlärm ein.»
Hans Z. wollte seinen wahren Namen nicht in der Zeitung lesen. Er empfing aber heute ein Team von «TeleZüri» und gab vor der Kamera Auskunft. Vor gut einem Jahr sprach er auch mit BLICK, das Video des Interview wurde aber damals nicht veröffentlicht.
«Alle anderen verhalten sich vorbildlich»
Die beiden Kapitäne würden einen «Privatkrieg» gegen ihn führen, gibt er sich im «Tages-Anzeiger» überzeugt. Sie hätten ihn zeitweise sogar mit Faxen provoziert, als sie an seinem Haus am Seeufer vorbeigefahren sind. Er betont, dass er nicht grundsätzlich etwas gegen die ZSG oder die anderen Schiffsführer habe: «Es sind wirklich nur diese beiden. Alle anderen Schiffsführer verhalten sich vorbildlich. Ich bewundere sie sogar, mit welch Präzision und Umsicht sie die Kursschiffe manövrieren.»
In Stäfa stören sich aber nicht alle gleich am Schiffslärm wie der Rentner – im Gegenteil. Es sprechen sich 8000 Personen mit einer Petition dafür aus, die Hornstösse beim An- und Ablegen wieder einzuführen. Beim BAV bleibt man aber hart: Auf Schweizer Seen dürfe nur gehupt werden, wenn ein Anlass bestehe. Nicht dazu gehören Kurzsignale beim Steg. (rey)
*Name geändert