Geisterfahrer (46) von Rüschlikon ZH
Er raste zugekokst und betrunken durch vier Kantone

Es hätte Tote und Schwerverletzte geben können! Der 46-jährige Luigi H.* raste 86 Kilometer auf der falschen Seite der Autobahn durch die halbe Schweiz. Der Staatsanwalt fordert für den Italiener drei Jahre Knast und zehn Jahre Landesverweis.
Publiziert: 19.07.2018 um 07:09 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 21:19 Uhr
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Der Geisterfahrer von Rüschlikon ZH, Luigi H., fuhr von Trübbach SG nach Horgen ZH – auf der falschen Seite der Autobahn.
Foto: Zvg
Viktor Dammann

Eine unfassbare Geisterfahrt, die im April durch vier Kantone führte, endet nun vor dem Richter. Nur mit viel Glück gab es während der Wahnsinnsfahrt von Luigi H.* (46) keine Verletzten oder gar Todesopfer. 

Es beginnt am Abend des 14. April. Der Italiener kokst, nimmt seinen Audi A4 und fährt von Rüschlikon ZH ins Fürstentum Liechtenstein. Ohne Führerschein – sein Billett hat er wegen früherer Verkehrsdelikte schon lange abgeben müssen.

Ein paar Stunden später fährt er wieder zurück, jetzt auch noch besoffen. Luigi H. fährt gegen 2 Uhr bei Trübbach SG auf die Autobahn – auf der falschen Spur. 86 Kilometer legt er zurück, durchquert vier Kantone. Und er drückt ordentlich aufs Gas. Durchschnittsgeschwindigkeit: 143 km/h! Trotz Baustellen und Tunnels und einer kurvenreichen Strecke.

Frontal-Crash gerade noch verhindert

Zum Glück kommen ihm nur 30 Fahrzeuge entgegen. Riesiges Glück: Ein Lenker kann eine Frontalkollision nur vermeiden, weil er geistesgegenwärtig nach rechts ausweicht.

Die Polizei stellt in Freienbach SZ eine erste Sperre auf. Doch der Italiener zwängt sich, ohne langsamer zu werden, zwischen dem Polizeifahrzeug und der Mittelleitplanke hindurch. Zehn Kilometer vor seinem Zuhause stoppt ihn die Polizei in Horgen ZH mit einer Strassensperre. Neben Koks werden ihm noch 1,5 Promille Alkohol nachgewiesen.

Seitdem befindet er sich in Haft. Er ist umfassend geständig und möchte im für ihn vorteilhafteren abgekürzten Verfahren abgeurteilt werden. Der Staatsanwalt fordert drei Jahre Knast, davon sechs Monate unbedingt. Zudem soll er für zehn Jahre des Landes verwiesen werden.

Der Prozess findet am 25. Juli vor dem Bezirksgericht Horgen statt.

* Name geändert 

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