High Noon für Sepp Blatter (79). Mitte September weilt die gefährlichste Gegnerin des Fifa-Präsidenten in der Schweiz. Die amerikanische Justizministerin Loretta Lynch (56) höchstpersönlich informiert über ihre Ermittlungen im Strafverfahren rund um Medien-, Marketing- und Sponsoringrechte für Fussballturniere in den USA sowie in Lateinamerika.
Sie untersucht, ob es zu Korruption gekommen ist. Im Zug von Lynchs Verfahren verhaftete die Kantons Polizei Zürich am 27. Mai im Zürcher Hotel Baur au Lac sieben Fifa-Funktionäre.
Lynch tritt am 14. September gemeinsam mit Michael Lauber (49) im Renaissance Zurich Tower Hotel auf. Der Schweizer Bundesanwalt ermittelt, ob es bei den Vergaben der Fussball-Weltmeisterschaften 2018 in Russland und 2022 in Katar zu Korruption kam.
Vorher noch nie in der Schweiz
Die Reise von Lynch in die Schweiz ist beachtlich. Sie unterstreicht, wie ernst die US-Justiz die Fifa nimmt. Im Vergleich: Seit 2007 läuft das Verfahren der USA gegen Schweizer Banken wegen Beihilfe zum Steuerbetrug. Deswegen kam noch nie ein US-Justizminister in die Schweiz.
Für Blatter ist Lynchs Schweiz-Trip ungemütlich. Der Walliser meidet seit dem 27. Mai Länder, die ein Auslieferungsabkommen mit den USA haben. Nun kommt Lynch zu ihm.