In einer Quartierbeiz in Winterthur ZH machte die Kantonspolizei Zürich am Freitag einen üblen Fund: Im Vorrat des Restaurants gammelten rund 100 Kilogramm Fleisch vor sich hin. Das Lebensmittelinspektorat schloss den Betrieb am Montag. Grund: allgemeine hygienische Mängel.
Wie die «Winterthurer Zeitung» nun berichtet, handelt es sich bei der Gammelbeiz um das Restaurant Bären an der Riedhofstrasse.
Eigentümer Karl Sax (63) ist empört. Zu BLICK sagt er: «Der Pächter hat bestimmt billige Ware eingekauft. Er versteht nichts vom Wirten!»
«Ich konnte ihm nicht kündigen»
Früher hat Sax die Beiz noch selbst geführt. «Sehr erfolgreich», wie er selbst sagt. Erst vor viereinhalb Jahren verpachtete er sie an den Kosovaren Arbanit K.*.
Daraufhin hagelte es zunehmend Reklamationen. «Nicht wegen des Essens», stellt Sax klar. Vielmehr über die Art und Weise, wie der Betreiber mit seinen Mitarbeitern umgegangen sei. «Er hat die Köche massiv unter Druck gesetzt. So hat er einige gute Leute verloren», sagt er.
Eigentlich hätte Sax den Vertrag gerne aufgelöst. Lieber einen neuen Betreiber eingestellt: «Den Pächter wollte ich schon lange loswerden. Aber er bezahlte nun einmal jeden Monat, so konnte ich ihm nicht einfach so kündigen.»
Kühler ausgestiegen
Zum Gammelvorfall sei aber es nur gekommen, weil am Freitag das Kühlaggregat ausgestiegen sei. «Er hat es zwar gleich reparieren lassen. Am Wochenende lief er wahrscheinlich dennoch nicht richtig. Billiges Fleisch verträgt das nicht», sagt Sax.
Dem Pächter werde er nun umgehend kündigen. Das Restaurant müsse nun mindestens einen Monat geschlossen bleiben. «Jetzt stehen erst mal Renovierungsarbeiten an. Ich werde die älteren Geräte austauschen und den Laden wieder auf Vordermann bringen», verspricht der Eigentümer.
Ob er danach die Beiz wieder selber führen oder einen neuen Pächter suchen wird, wisse er noch nicht. Sax ist hoffnungsvoll: «Nach diesem Tiefpunkt geht es von nun an wieder bergauf.»
* Name geändert