100 Kilogramm Gammelfleisch fand die Kantonspolizei Zürich vergangenen Freitag im Restaurant Bären in Winterthur ZH. Drei Tage später schaute dann das Lebensmittelinspektorat Winterthur vorbei und fand wieder abgelaufene und ranzige Lebensmittel. Nach der zweiten Kontrolle wurde das Restaurant wegen verdorbenem Essen und hygienischen Mängeln geschlossen (BLICK berichtete).
Eine Liste zeigt jetzt, was die Behörden bei der Nachkontrolle am Montag gefunden haben. Neben bis zu 11 Grad zu warm gelagertem Käse beschlagnahmten sie auch schimmeliges Gemüse und Kräuter. Eine fünf Tage alte Tomatensuppe roch bereits sauer. Der Mischsalat, der bei 18 statt bei geforderten 7 Grad gelagert wurde, hätte zwei Tage vorher verbraucht werden sollen.
Ebenfalls stellten die Kontrolleure ein Kilo bereits abgelaufenen Schinken und fünf Kilo überlagertes und verfärbtes Fleisch sicher. Insgesamt über 30 Kilogramm Lebensmittel wanderten so zusätzlich in die Tonne.
Kühlaggregat fiel am Freitag aus
Wie viel davon bereits am Freitag rumgammelte, ist unklar. «Die Polizei hat im Rahmen der Kontrolle den grössten Teil der Lebensmittel sichergestellt und das Lebensmittelinspektorat informiert», sagt der Sprecher der Kantonspolizei Zürich, Kenneth Jones, gegenüber BLICK.
Daraufhin sei der Bären angewiesen worden, «die restlichen Missstände zu beseitigen». Offenbar ohne Erfolg, wie das Resultat der Nachkontrolle zeigt.
Laut dem Eigentümer Karl Sax (63) sei am Freitag das Kühlaggregat ausgestiegen. Der Pächter, der Kosovare Arbanit K.*, habe es zwar «gleich reparieren» lassen. «Am Wochenende lief es wahrscheinlich dennoch nicht richtig. Billiges Fleisch verträgt das nicht», sagt Sax.
Grüsel-Beiz bleibt mindestens einen Monat zu
Dass das Lokal nach der polizeilichen Kontrolle am Freitag bis zur Nachkontrolle am Montag offen bleiben durfte, liegt an der Zuständigkeit der Behörden. «Nur das Lebensmittelinspektorat darf über eine Schliessung entscheiden, die Polizei ist dazu nicht befugt», sagt Jones.
Nun bleibt die Grüsel-Beiz mindestens einen Monat lang zu, wie Karl Sax gegenüber BLICK sagt. Dem Pächter Arbanit K. werde er kündigen und das Lokal renovieren.
* Name geändert