Heute Morgen um 08.15 Uhr kam es im Üetlibergtunnel zu einem Zwischenfall mit einem Lastwagen mit geladenem Gefahrengut. Bei einem Bremsmanöver habe sich die Ladung verschoben, woraufhin Flüssigkeit auslief, teilt die Kantonspolizei Zürich auf Anfrage mit.
Bei der Substanz handelt es sich um «mehrere hundert Liter Formaldehyd», wie die Kantonspolizei gegen Mittag mitteilte. «Personen, die in diesem Zusammenhang Symptome wie Atembeschwerden, tränende Augen und/oder Übelkeit aufweisen, wird empfohlen, sich mit dem Hausarzt in Verbindung zu setzen», heisst es weiter.
Autofahrer in der Nähe der Unfallstelle haben über Atemprobleme geklagt, weshalb nebst einem Grossaufgebot der Polizei und Feuerwehr auch die Ambulanz ausrückte. Zudem sind Mitarbeiter des Unterhaltsdiensts und des forensisches Instituts vor Ort.
«Die Lunge brannte wie Feuer»
24 Personen seien ins Spital gebracht worden, sagt Fabian Hegi von Schutz und Rettung Zürich. Weitere Personen haben sich selbstständig in ärztliche Pflege begeben.
Ein Leserreporter berichtet von einem beissenden Gestank, der sich im Tunnel ausgebreitet habe. «Ich dachte, mein Auto brennt, und suchte den Rauch.»
So schnell wie möglich habe er versucht, aus dem Tunnel gelangen, doch der Gestank sei immer stärker geworden. «Ich musste den Atem anhalten, mir wurde übel. Die Lunge brannte wie Feuer.» Erst rund hundert Meter nach dem Tunnelende sei die Luft besser geworden. Dort habe er Autofahrer gesehen, die hustend am Fahrbahnrand standen und telefonierten.
Tunnel wieder in beide Richtungen befahrbar
Der Üetlibergtunnel und ein Teil des Westrings wurden in beide Richtungen für den Verkehr gesperrt. Erst um 13.30 Uhr wurde eine Tunnelröhre für den einspurigen Verkehr wieder geöffnet.
Inzwischen ist auch die Röhre in Fahrtrichtung Chur seit 17.50 Uhr wieder offen.
Bis zur Mittagsstunde staute sich der Verkehr teils massiv, betroffen war vor allem das untergeordnete Strassennetz. Zwischen Uitikon und Wiedikon mussten Verkehrsteilnehmende Zeitverluste von über 30 Minuten in Kauf nehmen. Viele Reisende wichen über den Autobahnzubringer Wiedikon (A3W) aus, was zu Zeitverlusten von bis zu einer Stunde führte.
Wie Viasuisse mitteilt, staut staut sich der Verkehr derzeit vor allem aus der Stadt Zürich (A3W) und Chur (A3) her vor der Verzweigung Zürich-Süd. Die Situation auf der Westumfahrung dürfte sich jedoch relativ rasch beruhigen. (lha)
Formaldehyd ist ein stechend riechender chemischer Stoff, der unter anderem bei der Textilveredelung sowie bei der Herstellung von Farbstoffen verwendet wird. Laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) reizt Formaldehyd die Schleimhaut der Augen und der oberen Atemwege. Wird es eingeatmet, so nehmen die Zellen der Nasen- und Rachenschleimhaut den Stoff auf und bauen ihn innert Minuten wieder ab. Demzufolge gelangt Formaldehyd nicht in die inneren Organe, heisst es auf einer Website des BAG. Je konzentrierter der Stoff ist, desto stärker ist die Wirkung. (SDA)
Formaldehyd ist ein stechend riechender chemischer Stoff, der unter anderem bei der Textilveredelung sowie bei der Herstellung von Farbstoffen verwendet wird. Laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) reizt Formaldehyd die Schleimhaut der Augen und der oberen Atemwege. Wird es eingeatmet, so nehmen die Zellen der Nasen- und Rachenschleimhaut den Stoff auf und bauen ihn innert Minuten wieder ab. Demzufolge gelangt Formaldehyd nicht in die inneren Organe, heisst es auf einer Website des BAG. Je konzentrierter der Stoff ist, desto stärker ist die Wirkung. (SDA)