Der Car-Crash auf der Sihlhochstrasse war heftig, der Reisebus, der für Flixbus unterwegs war, ist völlig demoliert: Front eingedrückt, Steuerrad und die vordersten Sitze deformiert. Am frühen Sonntagmorgen schleuderte der Bus mit 51 Passagieren an Bord gegen eine Mauer neben der Fahrspur. Jene Mauer, die ein Lastwagen im Februar 2016 durchbrach und anschliessend in die Sihl stürzte.
Marius M.* (29) sass damals am Steuer. Vor ihm auf der Sihlhochstrasse gab es einen Stau. M. bemerkte ihn zu spät, riss in der Not das Steuer rum und krachte durch die Mauer rund 15 Meter in die Tiefe. Beim Sturz brach er sich beide Beine. «Ich hatte Glück, dass ich noch am Leben bin», sagte er damals zu BLICK.
Diesmal hielt die Mauer dem Crash stand. Sie ist das Relikt eines Autobahn-Projektes aus den 1970er-Jahren, das nie fertig gestellt wurde. Ursprünglich sollte die Sihlhochstrasse als Teil des «Expressstrassen Ys» die A1 und A3 miteinander verbinden.
Keine Hinweise auf plötzlichen Strassenabbruch
Doch wegen hitzigen politischen Auseinandersetzungen wurde das Projekt schliesslich beerdigt. Übrig blieb der bereits gebaute Autobahnstummel hoch über der Sihl, begrenzt durch die Mauer.
Auf die Tatsache, dass die Autobahn dort zu Ende ist, wird nicht speziell hingewiesen. Die Fahrspur biegt früh genug rechts ab. Wer jedoch links auf den Pannenstreifen gerät, kollidiert bald mit der Mauer.
Eine Absperrung gibt es nicht, da der Stummel regelmässig von Polizei und Rettungskräften genutzt wird, um schnell die Richtung wechseln zu können und zu einer Unfallstelle zu gelangen. Eine Absperrung müsste jedes Mal ab- und wieder aufgebaut werden. (hah/SDA)
* Name der Redaktion bekannt