Ein Traum für jedes Sparsäuli: Die Fifa hatte Ende 2014 1,4 Milliarden Franken auf dem Konto. Vom diesem Reichtum profitieren auch die Eidgenossen.
In den letzten 16 Jahren hat die Fifa den Schweizer Fussballverband laut «Tages-Anzeiger» mit 5,6 Millionen Dollar unterstützt. Am Hauptsitz Zürich hat die Fifa immer mal wieder die Spendierhosen an. Für mehrere Millionen Franken hat der Verband Fussballplätze gebaut. Und allein im letzten Winter hat die Fifa 50'000 Franken für die Schneeräumung der Zürcher Kunstrasenplätzen locker gemacht.
Von der Gastro- bis zur Bauwirtschaft
Nicht nur die Fussballvereine profitieren, sondern auch die Hoteliers. Am Fifa-Hauptsitz findet alle vier Jahre der Wahlkongress statt. Die Kongressteilnehmer sind in Luxushotels untergebracht. 5000 Übernachtungen hat die Fifa allein für den Kongress letzte Woche gebucht.
400 Mitarbeiter aus 40 Ländern arbeiten im Fifa-Haupsitz am noblen Zürichberg. Der Palast kostete rund 240 Millionen Franken und hat die hiesige Bauwirtschaft entsprechend angekurbelt.
Auch das Restaurant Sonnenberg in Zürich Hottingen ist im Besitz der Fifa. Immer wieder treffen sich dort fussballbegeisterte Exponenten aus Schweizer Wirtschaft, Politik und Sport zum Networking. Der gleichnamige Fifa-Club steht unter dem Patronat von Noch-Fifa-Präsident Sepp Blatter.
Fifa-Museum ein Besuchermagnet?
Beim Bahnhof Enge realisiert der Weltfussballverband seine Hall of Fame. Die Kosten werden auf rund 100 Millionen Franken geschätzt. Neben dem Museum entstehen eine Sportbar, eine Cafeteria, ein Shop und 34 Wohnungen. Laut «Bilanz» schloss die Fifa mit der Hausbesitzerin Swiss Life einen Generalmietvertrag über 50 Jahre ab. Die Eröffnung des Museums ist auf 2016 geplant. Laut eigenen Angaben rechnet die Fifa mit bis zu 300'000 Besuchern jährlich.
Müssen die Zürcher nun um diese Finanzspritzen zittern? Droht nach dem Rücktritt des Fifa-Präsidenten Sepp Blatter (79) auch der Wegzug des Verbands aus Zürich? «Das wird nie passieren. Sollen die nach Kabul?», sagte der ehemalige Fifa-Mediendirektor Guido Tognoni im SRF-«Club». Ob das der künftige Fifa-Präsident genauso sieht, wird sich zeigen. (mad)