Ein Lehrer an einer grossen Schule im Glattal gab vergangenen Juli seinen Abschied und sorgte dafür, dass dieser ein Nachspiel hatte: Er schenkte seiner Vorgesetzten nämlich ein Buch mit dem unmissverständlichen Titel «Fick Dich und andere böse Nachrichten an dämliche Mitmenschen». Dafür gabs jetzt Post von der Staatsanwaltschaft.
Laut dem «Glattaler» versah der 35-Jährige im Buch das «Dich» noch zusätzlich mit einem Ausrufezeichen, damit die Botschaft auch wirklich nicht missverstanden werden konnte. Das Buch selbst versah der Pädagoge noch mit einer persönlichen Widmung.
Die Vorgesetzte des Lehrers war vom Geschenk derart erschüttert, dass sie Anzeige erstattete. Die Staatsanwaltschaft gab ihr recht: Sie stufte das Buch nicht als Geschenk, sondern als Beschimpfung ein.
Bedingte Geldstrafe
In der Begründung, aus der der «Glattaler» zitiert, heisst es, dass der Lehrer um die Ehrenrührigkeit dieses Malbuches gewusst habe «und dass er mit diesem den Anspruch der Geschädigten auf Geltung, ein ehrbarer Mensch zu sein, beeinträchtigte».
Er erhält nun eine bedingte Geldstrafe von 1300 Franken, muss die Verfahrenskosten von 800 Franken zahlen und erhält eine Busse von 300 Franken aufgebrummt.
Das Buch selbst – mit Vorlagen zum Ausmalen – wurde eingezogen und vernichtet. In der Produktbeschreibung heisst es: «Mit diesen ehrlichen Nachrichten an dämliche Zeitgenossen findet deine Wut endlich ein Ventil. Greif zum Stift und kritzel drauflos, es ist garantiert für jeden Vollhorst die passende Botschaft dabei.» (neo)