Der Feuerteufel von Elgg ZH versetzte die Bevölkerung in den Jahren 2010 und 2011 in Angst und Schrecken. 30 Mal, glaubt die Staatsanwaltschaft, hat Sascha S.* (26) zugeschlagen.
Seit heute Morgen steht der ehemalige freiwillige Feuerwehrmann vor dem Bezirksgericht Winterthur. In der Verhandlung räumte er seine Beteiligung an 19 Brandstiftungen ein.
Auffällig: Es sind vor allem kleinere Feuer mit geringem Sachschaden, die S.* zugibt. Den Rest streitet er ab. Dafür seien andere verantwortlich, sagte er.
Er hat spontan gehandelt
Als Motiv gab S. «Überforderung und Frust» in seinem Job als Logistiker an. Er habe die Brände jeweils dann gelegt, «wenn ich anders keine Ablenkung fand». Spontan, auf dem Heimweg.
«Nach meinen Taten hatte ich das Gefühl, dass ich etwas gut kann», führte er weiter aus. Später habe er die Brandstiftungen aber jeweils bereut.
Freiheitsstrafe von 5 Jahren gefordert
Die Staatsanwaltschaft fordert fünf Jahre Freiheitsstrafe für Sascha S.. Der 26-Jährige soll in diesen fünf Jahren eine ambulante Therapie absolvieren, um seine psychischen Probleme in den Griff zu bekommen.
Dass S. nur für 19 der 30 Brandstiftungen in Frage kommt, glaubt der Staatsanwalt nicht. «Das wäre schon ein gewaltiger Zufall», sagte er.
Zudem habe S. für die restlichen elf Fälle kein Alibi. Für den Staatsanwalt ist S. «voll schuldfähig und rückfallgefährdet». «Sie haben eine beachtliche kriminelle Energie an den Tag gelegt», sagte er.
Am Nachmittag hielt auch der Anwalt des mutmasslichen Feuerteufels sein Plädoyer. Er fordert für seinen Mandanten maximal 18 Monate bedingt sowie eine ambulante Massnahme. «Es gibt keine Beweise dafür, dass S. auch die anderen elf Brände gelegt hat», so sein Anwalt.
DNA-Probe überführte ihn
Auf die Schliche kam die Polizei dem jungen Mann im Januar 2012, nachdem er eine DNA-Probe abgegeben hatte und diese mit Spuren an den Brandorten übereinstimmte.
Er wurde in Untersuchunghaft gesetzt und später in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Heute befindet er sich wieder auf freiem Fuss. Er arbeitet Vollzeit bei seinem Arbeitgeber, unter dem er während der Brandserie so litt. Heute sei es aber viel besser, sagte er. (bau/btg/SDA)