Gewerbsmässiger Betrug, mehrfache Urkundenfälschung und Geldwäscherei
Sechs Jahre Haft für Millionen-Gauner Felix Vossen (43)

Er führte ein Jetset-Leben – und betrog seine Anleger um Dutzende Millionen. Heute stand Felix Vossen (43) vor dem Bezirksgericht Zürich. Das Gericht sprach den ehemaligen Filmproduzenten und Trader schuldig.
Publiziert: 21.11.2017 um 21:06 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:13 Uhr
Der mutmassliche Betrüger Felix Vossen (43) steht heute vor dem Bezirksgericht in Zürich.
Foto: zVg
Michael Sahli

Felix Vossen (43) war einer, dem die Menschen sofort vertrauten. Gut aussehend, eloquent – und Spross einer deutschen Industriedynastie. Und: Der Deutsche mit Wohnsitz in der Schweiz schien ein richtiger Geldesel zu sein. Bis zu 20 Prozent Rendite versprach der Aktienhändler und Filmproduzent ab 2003 Dutzenden von Anlegern, darunter auch die eigenen Eltern.

Das vermeintliche Finanzgenie sammelte von seinen Opfern Millionen ein: 20 Millionen Pfund, fast 6 Millionen Euro und 7,5 Millionen US-Dollar. Dann machte er sich aus dem Staub. Heute steht der 43-Jährige vor dem Bezirksgericht Zürich. 

Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: gewerbsmässiger Betrug, Urkundenfälschung und Geldwäscherei!

Das perfekte Schneeballsystem

Laut Anklageschrift hatte Vossen nämlich gar nie vor, das ihm anvertraute Geld wirklich anzulegen. «Er mischte sämtliche Anlagegelder, nutzte diese teilweise für private Zwecke und verwendete Neugelder zur Auszahlung bestehender Kunden», heisst es da. 

Konkret: Der Industriellen-Spross habe ein millionenschweres Schneeballsystem betrieben, seine «Kunden» mit gefälschten Kontoauszügen eingelullt. Die Liste der «Kunden», hauptsächlich Familie und Freunde des Angeklagten, füllt Seite um Seite der Anklage. 

Über zehn Jahre lang funktioniert das System perfekt. Vossen führt ein Jetset-Leben, pendelt zwischen Zürich und London. Bis im Jahr 2015. Der Angeklagte bekommt kalte Füsse, verschwindet vom einen Tag auf den anderen spurlos. Obwohl auch FBI und Scotland Yard nach dem Verschwundenen suchen, bleibt er unauffindbar.

Nur durch Zufall verhaftet

Erst ein Jahr später geriet der «Goldesel» per Zufall in eine Polizeikontrolle. Im spanischen Valencia. Laut Medienberichten war er wegen seines nervösen Verhaltens aufgefallen. Die Polizisten fanden neben gefälschten Ausweisen ein viertel Kilo Kokain. Vossen wurde an die Schweiz ausgeliefert.

Der Angeklagte sei «weitgehend geständig», sagte Corinne Bouvard, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, zum «Tages-Anzeiger». Ihm droht eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren und zehn Monaten.

Blick.ch berichtet heute live vom Bezirksgericht Zürich. Der Prozess startet um 8.15 Uhr.

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