Farid Bang und Kollegah in Schaffhausen unerwünscht
Konzert von Hass-Rappern abgesagt!

Der mögliche Auftritt von Farid Bang und Kollegah in Schaffhausen zog immer grössere Kreise. Jetzt haben die Veranstalter die Hass-Rapper wieder ausgeladen.
Publiziert: 20.04.2018 um 12:46 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:53 Uhr
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Sie bekamen eine Absage erteilt: Kollegah (links) und Farid Bang dürfen in Schaffhausen jetzt doch nicht auftreten.
Foto: PD
Dominique Rais

Frauenfeindliche und antisemitische Texte: Damit haben die beiden deutschen Rapper Farid Bang und Kollegah in den letzten Tagen immer wieder von sich reden machen (BLICK berichtete). Jetzt zieht der Eklat rund um die Hass-Rapper auch in der Schweiz seine Kreise.

In zwei Wochen, am 5. Mai, hätten Farid Bang und Kollegah anlässlich des «Albanian Festivals» in der Schaffhauser BBC-Arena auf der Bühne stehen sollen. Noch vor zwei Wochen hatte sich Veranstalter Blerim Memisi damit gerühmt, dass es ihm gelungen ist, Kollegah und Farid Bang nach Schaffhausen zu holen.

Absage auch wegen Sicherheitsbedenken

Doch jetzt krebsen die Veranstalter des «Albanian Festivals», der Kulturverein Alba in Schaffhausen, zurück: Der Auftritt der Hass-Rapper wird abgesagt! «Nicht zuletzt auch aus Sicherheitsüberlegungen», wie es in der Mitteilung heisst. Zudem distanziere sich der Veranstalter «von der Debatte um die textlichen Inhalte der beiden Künstler».

Der Vermieter der Event-Location, das Nationale Handball-Trainings- und Leistungszentrum Schaffhausen (NHTLZ), hatte dem Veranstalter zuvor geraten, den Auftritt abzusagen. Die Vermieterin sei sich der Tragweite einer Absage des Rap-Konzerts duchaus bewusst. Für diesen Fall sei dem Kulturverein Alba «zugesichert worden, den Mietzins für die BBC Arena Schaffhausen für das Albanian Festival 2018 zu erlassen».

Schaffhauser SP-Kantonsrat bedroht

Die Absage des Konzert dürfte vor allem bei den Gegnern der beiden frisch gebackenen Echo-Gewinner für Erleichterung sorgen. Sie hatten sich unlängst in Stellung gebracht, um den Rap-Auftritt zu verhindern.

Am Freitag vor einer Woche wurde vom Frauenstammtisch Schaffhausen ein offener Brief auf Facebook geteilt. Diesen Dienstag dann formierten sich die Gegner des Rap-Konzerts. Eine Online-Petition unter dem Titel «Keine Bühne für Diskriminierung» wurde ins Leben gerufen. Bislang haben über 1400 Mitstreiter die Petition unterschrieben.

Initiant der Petition ist der Schaffhauser SP-Kantonsrat und Rapper Patrick Portmann (29). Für seine klare Haltung musste der 29-jährige Musiker auf Facebook heftig einstecken. Wie er gegenüber BLICK bestätigt, wurde er von mehreren Personen bedroht. «Du bist ein Spast, Patrick. F*** dich ins Knie. Wenn du weiter Faxen machst, gibt es Ärger», lautet eine der Drohungen.

Ob es Ersatz-Act gibt, ist ungewiss

Trotz der Absage an Farid Bang und Kollegah: Das «Albanian Festival» soll stattfinden. Allerdings ist derzeit noch unklar, ob ein Ersatz-Act für den besagten Abend aufgeboten werden kann.

Die bereits gekauften Tickets für den Schaffhauser Auftritt werden laut Veranstalter zurückerstattet.

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