«Fake News»-Vorwürfe
Ärger um gelöschten Masken-Tweet vom Zürcher Verkehrsverbund

Personalmangel beim Zürcher Verkehrsverbund (ZVV). Trotzdem trägt nicht das gesamte Personal Hygienemasken. Auf Twitter muss sich der ZVV dafür rechtfertigen und löst damit heftige Reaktionen aus.
Publiziert: 08.12.2022 um 17:36 Uhr
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Nach diesem Tweet des Zürcher Verkehrsverbunds hagelte es Kritik. Darin wird erklärt, weshalb nicht alle Mitarbeiter eine Maske tragen würden.
Foto: Twitter @ZVV

Einige Twitter-User sind erbost über den Zürcher Verkehrsverbund (ZVV). Grund dafür: Ein «Service-Tweet», wie ihn Thomas Kellenberger, der ZVV-Sprecher, gegenüber dem «Tages-Anzeiger» nennt. Im Mittelpunkt steht die Hygienemaske.

Obwohl bei den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ) Personalknappheit herrscht, tragen die Arbeiter keine Masken. Unverständlich für einige Menschen. Deshalb sah sich der ZVV gezwungen, auf Twitter Stellung zu beziehen. Man wollte den Leuten erklären, wieso die Trampilotinnen und Buschauffeure teilweise ohne Maske arbeiten. Insgesamt vier Tweets sollten Antworten liefern – und für Ruhe sorgen. Doch das Gegenteil traf ein.

Tweet mittlerweile gelöscht

Insbesondere eine Passage sorgte für Aufruhr: «Durch das Tragen einer Schutzmaske wird regelmässig eigenes CO₂ eingeatmet, was bei einzelnen Mitarbeitenden nach einigen Stunden zu Atmungsproblemen führen kann und aus Sicherheitsgründen nicht ideal wäre.» Sogleich folgten erste empörte Reaktionen. «Ihr verbreitet Falschinformationen und Schwurbler-Narrative.» Ein anderer schrieb: «Wow, der ZVV verbreitet alte Anti-Masken-Märchen. Peinlich.» oder «Der ZVV streut Fake News. Gefährlich und untragbar zugleich.»

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Inzwischen hat der ZVV den Eintrag gelöscht und sich entschuldigt. Der Tweet sei ein Fehler gewesen, gibt Sprecher Kellenberger zu. «Es war ein verkürztes Paraphrasieren.» Wieso der Beitrag in dieser Form veröffentlicht wurde, bleibt offen. «Wir klären derzeit ab, wie es zur Publikation des Tweets kam und woher diese Informationen genau stammen.»

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Weiter fügte Kellenberger gegenüber dem «Tages-Anzeiger» an: «Wir sind ein Verkehrsverbund und kein Verkehrsunternehmen und schon gar keine Gesundheitsbehörde. Auch haben wir kein Fahrpersonal, für das wir ein Schutzkonzept erlassen könnten», sagt Kellenberger. Die Regeln sind klar. Seit April 2022 gebe es im schweizerischen öffentlichen Verkehr keine offiziellen Regelungen zum Tragen einer Maske mehr, stellt Kellenberger klar. «Es steht allen Fahrgästen und Mitarbeitenden frei, sich für oder gegen das Tragen einer Maske zu entscheiden.» (nab)


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